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Potsdam, 30.03.2012

Mehr Akzeptanz für den Wolf schaffen

Heute fand im Brandenburgsaal der Staatskanzlei die erste Erörterungsrunde zum Entwurf des neuen Wolfsmanagementplans statt. „Wir wollen eine breite Akzeptanz für den Wolf schaffen und werden in den kommenden Monaten bei der Überarbeitung des Wolfsmanagementplanes alle relevanten betroffenen Verbände und Landnutzer in einem Moderationsverfahren einbinden. Unser Ziel ist es, einen breiten Konsens für den Umgang mit dem Wolf in Brandenburg zu finden“, so Umweltministerin Anita Tack (Linke). Im Winter soll der neue Wolfsmanagementplan in der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Der Wolfsmanagementplan aus dem Jahr 1994 ist inzwischen veraltet und wird den heutigen Anforderungen an ein modernes Wildtiermanagement nicht mehr gerecht. Deshalb soll der Plan vollständig überarbeitet werden.
Ziel ist es, einen Managementplan zu erarbeiten, der in breitem Konsens verabschiedet wird. Die Schwerpunkte des Plans sollen das Aufzeigen von möglichen Konflikten und die Beschreibung von Maßnahmen zur Schadensprävention und zum Konfliktmanagement bilden. Daneben wird das Thema Monitoring eine wichtige Rolle spielen.
Grundlage des vom Umweltministerium gemeinsam mit dem Landesamt erarbeiteten Entwurfs des „Wolfmanagementplanes für Brandenburg“ war der „Managementplan für den Wolf in Sachsen“.

Zu den insgesamt vier Veranstaltungen sind mehr als 80 vom Wolf betroffene Behörden, Verbände/Vereine und Institutionen eingeladen. Die Beratungen werden von Prof. Dr. Heinz Röhle, TU Dresden, moderiert, als Schriftführer und Co-Moderator konnte Ulrich Wotschikowsky, Wolfsexperte und Forstoberrat a.D.,  gewonnen werden. Beide haben in Sachsen als Moderator bzw. Protokollführer der Beratungen zum sächsischen Wolfsmanagementplan Erfahrungen gesammelt und maßgeblich zu dessen erfolgreicher Erarbeitung beigetragen.

Mit der breiten Diskussion des Wolfsmanagementplans sollen Vorbehalte in der Bevölkerung und insbesondere bei den Tierhaltern abgebaut werden. Bereits jetzt gibt es in Brandenburg für Tierhalter die Förderung von Präventionsmaßnahmen und den Schadensausgleich für gerissene Nutztiere, obwohl es keine Rechtsverpflichtung des Landes gibt, Schäden, die durch wildlebende Tiere entstehen, zu ersetzen. Alle Maßnahmen der Landesregierung sind freiwillig und sollen die Akzeptanz für die streng geschützte Tierart Wolf erhöhen.

Etwa 150 Jahre nachdem die letzten Wölfe in Brandenburg geschossen wurden, ist der Wolf Anfang der 90er Jahre zurückgekehrt und vermehrt sich inzwischen auch wieder in der Mark. Die ersten Welpen in Brandenburg kamen im Jahr 2009 zur Welt. Seither wurden mindestens 32 Welpen in Brandenburg geboren. Insgesamt streifen heute wieder 40 bis 50 Wölfe durch Brandenburg. „Der Umgang mit diesen streng geschützten Tieren muss erst wieder erlernt werden“, so Tack. „Wir brauchen noch mehr Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit, um Akzeptanz und Verständnis für ein Miteinander von Mensch und Wolf zu erreichen.“  

Potsdam, 30.03.2012

Veröffentlicht von:
MUGV

Info Potsdam Logo 2012-03-30 10:41:57 Vorherige Übersicht Nächste


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