Liebe macht blind: Vorsicht in der Blattzeit
Potsdam - Jetzt färben sich nicht etwa die Blätter, sondern die Rehe - die kleinste heimische Hirschart - feiern Hochzeit. Während der Paarungszeit von Juli bis Mitte August verändert sich das Verhalten des Wilds. Das Wild ist in dieser Zeit deutlich aktiver. Dies gilt insbesondere für das männliche Wild. Darauf sollten sich vor allem die Autofahrer einstellen.
Vogelsänger: „Ich appelliere an alle Autofahrer, jetzt besondere Vorsicht im Straßenverkehr walten zu lassen.“ Autofahrer sollten gerade jetzt dem Verkehrszeichen „Wildwechsel“ besondere Beachtung schenken und die Fahrgeschwindigkeit und das Fahrverhalten darauf ausrichten, kurzfristig bremsen zu müssen.
Fahrzeuglenker sollten daran danken, dass Wild jetzt nicht nur – wie sonst - in den Morgen- und Abendstunden die Straße queren kann, sondern zu allen Tageszeiten. Einem ersten Reh folgt dabei bisweilen unverhofft noch ein weiteres oder gar ein drittes Tier. Dies gilt für Straßen an landwirtschaftliche Flächen und Waldflächen gleichermaßen.
Für das wildreiche Land Brandenburg steht das Thema Wildunfälle oben an: Der ADAC schätzt, dass rund ein Drittel aller „Baumunfälle“ in Brandenburg auf Wildwechsel zurückgehen.
So wurden beispielsweise im Jagdjahr 2008/2009 insgesamt 11.204 Stück Schalenwild in Wildunfälle verwickelt. Zum Schalenwild gerechnet werden die Wildarten Rotwild, Damwild, Muffelwild, Rehwild und Schwarzwild. Mit etwa 70 Prozent der Gesamtzahl ist das Rehwild die mit Abstand am häufigsten an Unfällen beteiligte Schalenwildart.
Eine positive Seite hat die Blattzeit aber doch: Rehe sind jetzt im Wald und auf Agrarflächen auch am Tag gut zu beobachten.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
