Land fördert Gewässersanierung am Beetzsee
Heute wird in der Stadt Brandenburg an der Havel eine Grundwassersanierungsanlage zur Schadstoffentlastung des Beetzsees in Betrieb genommen. Das 6,5 Millionen Euro teure Projekt leistet einen Beitrag zur Erfüllung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. 80 Prozent der Kosten werden durch das Umweltministerium unter Beteiligung des Bundes kofinanziert. Der Sanierungszeitraum beträgt acht Jahre. „Das Land Brandenburg unternimmt massive Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässerqualität. Gesundes Leben ist ohne eine saubere Umwelt, ohne saubere Gewässer und ohne sauberes Trinkwasser nicht denkbar“, so Umweltministerin Tack zur Inbetriebnahme der Anlage.
Die europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten der EU dazu, innerhalb von 15 Jahren in den Oberflächengewässern einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu erreichen. Für Brandenburg als gewässerreiches Bundesland ist das eine große Herausforderung.
Bei dem Sanierungsvorhaben am Beetzsee geht es um einen vom ehemaligen Potsdamer Chemiehandel verursachten Grundwasserschaden, der eine Ausdehnung von mehr als 16 Hektar hat. Durch Untersuchungen der Stadt Brandenburg im Jahr 2003 wurde ein erheblicher Schadstoffeintrag von insbesondere leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffen in den ca. 700 Meter entfernten Beetzsee nachgewiesen. Die Nutzung des Grundwassers musste für den menschlichen Gebrauch untersagt werden.
Anfang 2009 hat das Projekt am Beetzsee konkrete Formen angenommen, mit dem Ziel, eine Verschlechterung der Wassergüte zu unterbinden und die Grundwasserqualität zu verbessern. Nach Abstimmung zwischen Land und Kommune erfolgte 2010 die finanzielle Zuwendung.
„Der beste Schutz von Gewässern und Trinkwasser ist eine nachhaltige Wassernutzung. Da die natürlichen Ressourcen begrenzt und eine elementare Grundlage der menschlichen Existenz sind, kommt ihrer Bewahrung und ihrem Schutz eine besondere Bedeutung zu“, sagte Tack. Brandenburg unternehme massive Anstrengungen zur Verbesserung der Gewässerqualität. Ein Baustein dabei sei die Bereitstellung von Fördermitteln für die Gewässersanierung, um den Zustand des Grundwassers und der Oberflächengewässer zu verbessern.
Eine Bewertung des Zustandes der Brandenburger Gewässer hat ein zwiespältiges Bild gezeigt. Auf der einen Seite ist bei nur 2,4 Prozent der Fließgewässer und 10,4 Prozent der untersuchten Seen entsprechend EU-Kriterien der chemische Zustand schlecht. In diesen Zahlen spiegeln sich die großen Anstrengungen der vergangenen Jahrzehnte wider, die Abwässer weitgehend zu reinigen und den Schadstoffanteil so weit wie möglich zu reduzieren.
Auf der anderen Seite offenbaren die 2009 erstellten Bewirtschaftungspläne andere Defizite. Denn mit der Einführung der Wasserrahmenrichtlinie wurde das Augenmerk bei der Gewässerqualität verstärkt auf die Funktion der Gewässer als Lebensraum gelegt. Die dafür entwickelten Bewertungsmethoden zeigen, dass aktuell nur 6 Prozent der Fließgewässer und 15 Prozent der Seen einen guten ökologischen Zustand erreichen.
Potsdam, 12.11.2012Veröffentlicht von:
Ministerium fürUmwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV)
