Keine Klagen gegen Langzeit-Hotel an der Schiffbauergasse

Die Baugenehmigung ist erteilt: Neben dem Parkhaus wird am Kulturstandort Schiffbauergasse zwischen HOT und Oracle für acht Millionen Euro ein so genanntes "Boardinghouse" entstehen. Die Pläne sehen ein privates Gewerbeobjekt in attraktiver Architektur vor, das Potsdams Gästen ein möbliertes Wohnen auf Zeit bietet. Mit dem Boardinghouse wird die Brandwand des Parkhauses verdeckt und dem platzähnlichen Areal vor dem Tiefen See städtebauliche Gestalt verliehen. Der Baubeginn ist ab September 2011 vorgesehen, die Fertigstellung im Sommer 2012 geplant.

Die Komplementierung der Schiffbauergasse wird von der SPD begrüßt. Es dürfe jedoch keine Abkehr vom Konzept der Schiffbauergasse als Veranstaltungsort geben. Till Meyer, Mitglied des Kulturausschusses, erklärt: "Wir wollen, dass die Schiffbauergasse lieber heute als morgen brummt. Das geht nur mit Besucherverkehr, Lärmemissionen und einem regen Veranstaltungsbetrieb." Wer dort vorübergehend wohnen wolle, müsse den Charakter des Veranstaltungsortes kennen. Meyer: "Das ist die falsche Adresse fürs frühe Ein- und lange Ausschlafen!"

Die Potsdamer SPD verlässt sich deshalb auf Zusagen des Investors Dirk Onnen, dass es geregelt sei, gegen Lärmbelästigungen am Standort nicht vorzugehen (PNN vom 16.3.2011). Sie verweist auf Versicherungen der Stadtverwaltung, die neue Nutzung des Hauses würde sich mit dem Konzept des Kulturstandorts vertragen, insbesondere beim Thema Lärm (PNN vom 21.012011). Baudezernent Matthias Klipp hatte auf mehrmalige Nachfrage im Hauptausschuss im Januar 2011 hin erklärt, Klagen seien „definitiv ausgeschlossen“. Für den Neubau müsse ein umfangreicher Schallschutznachweis geführt werden.