Forum beschäftigt sich mit Problemen von Frauen mit Behinderung
„Leben und Interessen vertreten – Frauen mit Behinderung in der Landeshauptstadt Potsdam“ ist das Thema des 40. Forum für Menschen mit Behinderung. Der Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Christoph Richter und die Gleichstellungsbeauftragte Martina Trauth-Koschnick, laden alle Interessierten dazu am 24. April um 16 Uhr in das Bürgerhaus am Schlaatz ein.
„Frauen mit Behinderung in Einrichtungen leiden oft genauso unter geschlechtsspezifischen Benachteiligungen wie Frauen ohne Behinderung“, sagt Martina Trauth-Koschnick. „Frauen mit Behinderung berichten oft, dass in Bereichen ihres Lebens zu oft über ihren Kopf hinweg entschieden wird, zum Beispiel in Fragen von Arbeit, Wohnen, Assistenz und Pflege, Verhütung und Partnerschaft.“ Um Frauen mit Behinderung in Einrichtungen zu stärken, setzen sich der Beauftragte für Menschen mit Behinderung und die Gleichstellungsbeauftragte gemeinsam dafür ein, das vom Weibernetz e.V. bundesweit durchgeführte Projekt „ Frauenbeauftragte in Einrichtungen. Eine Idee macht Schule“ auch nach Potsdam zu holen. Mit dem Projekt sollen Frauen mit Lernschwierigkeiten dafür gestärkt werden, sich für Frauen in Werkstätten und Wohneinrichtungen für Behinderte einzusetzen.
„Die UN-Behindertenrechtskonvention, die in Deutschland im März 2009 in Kraft trat, hat die besondere Benachteiligung von Frauen mit Behinderungen klar benannt und in Artikel 6 einen Auftrag zur Bekämpfung dieser Benachteiligung gegeben. Frauenbeauftragte in Einrichtungen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu mehr Menschenrechten für Frauen mit Behinderungen“, sagt Martina Trauth-Koschnik. „Es sollte in allen Wohnheimen und Werkstätten Frauenbeauftragte geben. Dazu bedarf es einheitlicher Regelungen im Gesetz oder in Verordnungen. Denn Frauenbeauftragte, die selbst eine Behinderung haben, wissen um die Probleme in den Einrichtungen, hören zu und können dazu beitragen, die Situation für Frauen zu verändern“, sagt Christoph Richter.
Beim Forum für Menschen mit Behinderung wird Ricarda Kluge, Mitarbeiterin des Weibernetz e.V. das Projekt „Frauenbeauftragte in Einrichtungen. Eine Idee macht Schule“ vorstellen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger mit und ohne Behinderung sind eingeladen. Das Gebäude ist barrierefrei und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Gebärdendolmetscherinnen werden zur Verfügung stehen.
Potsdam, 22.04.2014Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
