Fledermäuse im Aufwind
Brandenburgs Umwelt- und Verbraucherschutzministerin Anita Tack weist anlässlich des „Tages der Umwelt“ auf eine kürzlich veröffentlichte Studie zum Bestandstrend von europäischen Fledermäusen hin. Die Vereinten Nationen proklamierten 1972 den 5. Juni zum Tag der Umwelt. Seit 1976 wird dieser Tag in Deutschland begangen wie weltweit inzwischen in mehr als 100 Ländern.
„Erfolgsmeldungen im Artenschutz sind nicht unbedingt häufig, aber es gibt sie“, erklärte Ministerin Tack. Die europäischen Fledermausbestände haben sich in den vergangenen Jahren deutlich erholt. Einer Untersuchung zufolge haben sich die Populationen von 16 der 52 in Europa vorkommenden Fledermausarten im Vergleich zum Beginn der 1990er Jahre weitgehend stabilisieren oder vergrößern können. Nachzulesen ist dies in einem Bericht der Europäischen Umweltagentur, der auch zum Download bereit steht unter http://www.eea.europa.eu/publications/european-bat-population-trends-2013.
Insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlitten die Fledermäuse einen dramatischen Rückgang ihrer Bestände. Ursächlich waren neben direkter Verfolgung besonders der Verlust von Lebensstätten und Überwinterungsquartieren, die Anwendung von Giften wie DDT sowie die Intensivierung in der Land- und Forstwirtschaft. Dank vermehrter Anstrengungen, die auf den rechtlichen Schutzstatus, den Erhalt der Lebensräume und einen Bewusstseinswandel in der Bevölkerung abzielten, konnte der Abwärtstrend gestoppt und teilweise umgekehrt werden. Dies ist auch als Erfolg des im Jahre 1991 geschlossenen „Abkommens zur Erhaltung der europäischen Fledermauspopulationen“ (EUROBATS) zu werten, dem bereits 35 Vertragsstaaten beigetreten sind, und dessen UN-Verbindungsbüro seinen Sitz in Bonn hat.
Die Grundlage für den Kenntnisstand über diese nachtaktiven Säugetiere liefert ein Netz zuverlässiger, meist ehrenamtlich tätiger Spezialisten, die sich in ihrer Freizeit für den Fledermausschutz engagieren. „So sind wir auch über die Situation der 18 in Brandenburg vorkommenden Arten recht gut informiert“, betont Ministerin Tack. Es sei aber weiterhin unbedingt nötig, die Sommer- und Winterquartiere für die Tiere zu sichern sowie bei Planung und Bau von Anlagen und Gebäuden den Fledermausschutz zu berücksichtigen.
Potsdam, 05.06.2014Veröffentlicht von:
MUGV
