Die Andere widerspricht der Selbstinszenierung der Pro Potsdam
23.08.2011 - In der letzten Sitzung der Transparenzkommission stellte sich die Pro Potsdam vor und berichtete über ihre Sponsoringaktivitäten und die internen Entscheidungsstrukturen. Dabei versuchte sie den Eindruck zu erwecken, dass die Pro Potsdam ein transparent arbeitendes Unternehmen ist, in dem bereits alle Blütenträume von Partizipation und Offenheit erfüllt werden.
Leider ist das Gegenteil richtig. Auch in der Pro Potsdam entscheidet in letzter Instanz allein die Geschäftsführung über die Vergabe von Sponsoringleistungen und vergleichbaren Leistungen.
Immer wieder beklagen sich Mieter/innen über intransparente Modernisierungsankündigungen oder die schlechte Erreichbarkeit der zuständigen Sachbearbeiterin zugunsten einer als Service-Hotline bezeichneten Warteschleife.
Auch die Stadtverordneten der Fraktion Die Andere haben immer wieder erfahren, wie wenig auskunftsfreudig Pro Potsdam oder Gewoba sind, wenn gewählte Stadtverordnete Informationsbedarf anmelden. So lehnte die Ombudsfrau der Gewoba für Mieterbeschwerden eine Einladung in die Fraktionssitzung schlichtweg ab.
Während in Potsdam munter über Transparenz diskutiert wird, verweigerte die Pro Potsdam auf nahezu alle Kleinen Anfragen unserer Fraktion eine aussagekräftige Auskunft, so etwa zur Anschaffung von Segway-Mobilen im Luftschiffhafen (11/311), zur Sanierung der Pasteustr. 23 a-c (11/572), zum Leerstand am Goetheplatz (11/208), zu den Umzügen der Pro Potsdam und Gewoba (11/172) oder Sponsoringleistungen und Aufträgen zu Gunsten des Potsdam TV (11/053).
Zumeist wurde dies damit begründet, dass man sich einzelnen Stadtverordneten gegenüber nicht zur Auskunft verpflichtet fühle, dass dies nur die Aufsichtsratsmitglieder etwas anginge oder dass die Stadtverordneten nicht zuständig seien. Darin offenbart sich keineswegs ein modernes Unternehmensverständnis, das sich der Transparenz gegenüber gewählten Stadtverordneten verpflichtet fühlt und dass die Pro Potsdam als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge begreift.
Anke Lehmann
Stadtverordnete
Veröffentlicht von:
Die Andere
