Bundesmodellprojekt „Bürgerarbeit“ in Potsdam
Zum Ende des Jahres 2010 wurde durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Richtlinie zum Förderprogramm „Bürgerarbeit" erlassen. Das Jobcenter der Landeshauptstadt konnte sich erfolgreich am Interessenbekundungsverfahren des Ministeriums beteiligen. Heute informierten die Fachbereichsleiterin für Soziales, Gesundheit und Umwelt Anke Latacz-Blume sowie die stellvertretende Geschäftsführerin des Jobcenters der Landeshauptstadt Nadin Schollbach über die Umsetzung.
Das Förderprogramm „Bürgerarbeit" ist ein innovatives Element der Arbeitsmarktpolitik des Bundes. Es hat zum Ziel, Langzeitarbeitslose erwerbsbezogen und sozial zu integrieren. Mit Hilfe dieses Programmes werden die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden und damit ihre Chance auf eine spätere reguläre Beschäftigung erhöht. Potsdam erfährt durch das Förderprogramm einen Beitrag zur Stärkung kommunaler Strukturen.
Der Ablauf des Programmes ist in zwei Phasen unterteilt. Die Teilnehmenden durchlaufen zunächst eine mindestens sechsmonatige Aktivierungsphase, in der gemeinsam mit den Fallmanagern intensive Vermittlungsaktivitäten durchgeführt werden. Seit Juli 2010 wurden 1.060 Kunden des Jobcenters in diese Phase integriert. Ab diesem Zeitpunkt, und somit vorzeitig, konnten 232 Kunden in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermittelt werden.
In der zweiten Phase, der so genannten Beschäftigungsphase, werden bis Ende dieses Jahres 300 zusätzliche und im öffentlichen Interesse liegende sozialversicherungspflichtige Stellen, mit Ausnahme der Arbeitslosenversicherung, für Potsdamerinnen und Potsdamer geschaffen. Diese Beschäftigungsmöglichkeiten werden für drei Jahre eingerichtet. Sie stehen den noch nicht vermittelten Teilnehmenden zur Verfügung.
Von den bewilligten 300 Stellen möchte die Landeshauptstadt für ihre Bürgerinnen und Bürger im kommunalen Bereich 100 Stellen schaffen. Teilnehmende, die im Rahmen des Förderprogrammes „Bürgerarbeit" zusätzlich beschäftigt werden, können in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Das Tätigkeitsspektrum reicht von Recherchearbeiten und Kontaktpflege für Netzwerkaktivitäten, über den Aufbau von Datenbanken bis hin zu Pflege von Grünflächenanlagen. Es können nur Tätigkeiten im Rahmen des Programmes durchgeführt werden, die nicht zu den Pflichtaufgaben der Landeshauptstadt gehören.
Die Teilnehmenden erhalten in ihren Einsatzstellen praktische Arbeitserfahrungen und die Möglichkeit, hausinterne Schulungen zu besuchen. Zugleich kommt ihnen durch das Jobcenter eine intensive Betreuung zugute. Auf Grund dieses Zusammenspiels der verschiedenen Institutionen, bestehen für die Projektteilnehmenden optimale Aussichten ihren festen Platz am ersten Arbeitsmarkt zu finden.
Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
