Biogas 2010: Regionale Wertschöpfung im Dialog
Unter diesem Motto haben das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, die Brandenburgische Energie Technologie Initiative (ETI), die IHK Potsdam und der Landesbauernverband für heute zur 5. Biogas-Fachtagung nach Potsdam eingeladen. Landwirte, Fachverbände und Behördenvertreter diskutieren über aktuelle Trends bei der Biogasnutzung. Brandenburgs Umweltstaatssekretär Daniel Rühmkorf begrüßte die Teilnehmer.
„Produktion und Nutzung von Biomasse spielen in Brandenburg eine herausragende Rolle und erleben gerade einen anhaltenden Aufschwung. Die Sieger im Bundeswettbewerb Bioenergie-Regionen Märkisch-Oderland und Ludwigsfelde, das erste Hybridkraftwerk Deutschlands in der Uckermark oder die energieautarke Gemeinde Feldheim zeigen eindrucksvoll, dass in unserem Land Bioenergie erfolgreich in zukunftsweisenden Projekten eingesetzt wird“, sagte Rühmkorf.
Auf der 5. Biogas-Fachtagung präsentierte sich eine Wachstumsbranche, die in den vergangenen 10 Jahren eine rasante Entwicklung genommen hat. Bundesweit produzieren derzeit mehr als 5.000 Biogasanlagen Strom und Wärme. In Brandenburg werden es zum Jahresende rund 200 Anlagen sein.
Der aus Biogas erzeugte Strom reicht aus, um 10 Prozent der deutschen Privathaushalte mit Ökostrom zu versorgen. Im Jahr 2020 werden schon 20 Prozent des Bedarfs der rund 40 Millionen Haushalte in Deutschland mit Ökostrom aus Biogas gedeckt werden können. Das ersetzt die Leistung von mehr als drei Atomkraftwerken.
Damit wird zudem ein spürbarer Beitrag zum Klimaschutz durch die Reduzierung der Emission von Treibhausgasen geleistet. Biogasanlagen sind zu einem wesentlichen Element nachhaltiger Wertschöpfung im ländlichen Raum geworden und bieten dezentralen Lösungen für eine klimafreundliche und regenerative Energieerzeugung.
Im Mittelpunkt der Tagung stand die Diskussion über den Beitrag, den Biogas zur Umsetzung der Brandenburger Energie- und Klimaschutzstrategie leisten soll. Rühmkorf betonte auch die Rolle von Biogas in der aktualisierten Biomassestrategie des Landes.
Die Beiträge des Leibniz-Instituts für Agrartechnik Potsdam-Bornim, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus und der Humboldt-Universität Berlin beleuchteten neue Entwicklungen und Nutzungsmöglichkeiten der an Facetten reichen Biogastechnologie.
Am Nachmittag standen neben der Suche nach neuen und effektiveren Wegen der Erzeugung von Energiepflanzen unter Beachtung von Nachhaltigkeit und Naturverträglichkeit vor allem Erfahrungsberichte aus der Praxis von Anlagenbetreibern auf der Tagesordnung. Dazu gehörten die Themen Kraft-Wärme-Kopplung und effizienter Betrieb kleiner Biogasanlagen ebenso wie die Verwendung von BioErdgas für eine energieeffiziente Mobilität und die Möglichkeiten der Nutzung von Biogasanlagen für die Aquakultur.
Potsdam, 20.10.2010Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg
