Bibliothek präsentiert Kindheiten zwischen Ost und West
Im Rahmen der Brandenburgischen Frauenwoche werden die beiden Herausgeberinnen Anna und Susanne Schädlich sowie Luise Schönemann als eine der Autorinnen des Buches „Ein Spaziergang war es nicht: Kindheiten zwischen Ost und West" auf Einladung der Stadt- und Landesbibliothek zu einer Lesung in Potsdam erwartet. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, dem 7. März, um 19.30 Uhr im Galerie-Café 11-line in der Charlottenstraße statt. Die Veranstaltung ist auch ein Beitrag zum diesjährigen Themenjahr Kindheiten in Brandenburg. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro. Die Anmeldung ist unter www.bibliothek.potsdam.de möglich.
In dem Buch erinnern sich Kinder von DDR-Dissidenten an die Ausreise und den schwierigen Neubeginn im Westen. Es ist die Stimme einer zerrissenen Generation. Als Künstler, Schriftsteller und Dissidenten zusammen mit ihren Familien in den 70er und 80er Jahren die DDR verlassen mussten, blieb vieles zurück: vertraute Gesichter, vertraute Orte, ganze Familiengeschichten. Es sind Erinnerungen von Glück oder Unglück, von Befreiung oder Unsicherheit, von geschärfter Sensibilität oder Verweigerung. Ob Moritz Schleime sich mit großer Erzähllust seinem „Doppelleben" als Kind annähert oder Nadja Klier sich den „Schatten auf der Seele" stellt - es sind eindringliche und eindrucksvolle Berichte von dem zentralen Bruch im Leben, mit denen Julia und Cornelia Franck, Johannes Honigmann, Moritz Kirsch, Luise Schönemann, Jakob und Benjamin Schlesinger und viele andere hier erstmals an die Öffentlichkeit treten.
Anna und Susanne Schädlich sind die Töchter des Schriftstellers Hans Joachim Schädlich.
Anna Schädlich, geb. 1973 in Berlin, studierte Kunstwissenschaft, Neuere Deutsche Philologie und Philosophie in Berlin und arbeitet als freie Kuratorin. Susanne Schädlich, geb. 1965 in Jena, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. 2009 veröffentlichte sie den Bestseller „Immer wieder Dezember - Der Westen, die Stasi, der Onkel und ich". 2011 erschien ihr jüngstes Buch „Westwärts, so weit es nur geht". Luise Schönemann, geb. 1978 in Potsdam, verließ zusammen mit ihrer Schwester Josefine 1985 die DDR, nachdem ihre Eltern, die Regisseure Sibylle Schönemann und Hannes Schönemann, aus zwölfmonatiger Untersuchungshaft nach West-Berlin abgeschoben wurden. Luise Schönemann lebte zwanzig Jahre in Hamburg. 2005 kehrte sie nach Potsdam zurück.
Potsdam, 04.03.2013Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
