99 Prozent der Handwerksbetriebe gegen Tourismusabgabe
Die angekündigte Tourismusabgabe in der Landeshauptstadt wird von 99 Prozent der Potsdamer Handwerksbetriebe abgelehnt. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Handwerkskammer Anfang März unter ihren 1800 Mitgliedsbetrieben in der Stadt.
Für die Befragten ist die geplante Abgabe eine Ungerechtigkeit, da sie keinen Vorteil vom Tourismus haben. Touristen kommen nicht zum Haareschneiden nach Potsdam! So könnte man die Meinung vieler zusammenfassen. Nur 3 Prozent der Befragten geben an, Vorteile vom Tourismus zu haben.
Mehr als die Hälfte (53 Prozent) gab bei der Umfrage an, dass sie höchstens jeden zweiten ihrer Aufträge in der Stadt erledigt. 20 Prozent der Unternehmen arbeiten ohnehin nur außerhalb der Landeshauptstadt und sind damit in keiner Weise vom Tourismus betroffen.
Da hohe Gewerbemieten und -steuern das Handwerk in Potsdam bereits stark belasten, fehlt jegliches Verständnis für eine weitere finanzielle Belastung durch die Kommune. Hauptgeschäftsführer Ralph Bührig: „Die Masse der Potsdamer Handwerker profitiert nicht vom Tourismus. Die geplante Abgabe ist daher sachfremd und wird von uns abgelehnt. Handwerkerabgaben für freien Parkeintritt in Sanssouci – das ist absurd und mittelstandsfeindlich.“
Sollte es gegen den allgemeinen Widerstand 2014 doch zur Tourismusabgabe kommen, dann müsste das Geld für die Verbesserung der Parkraumsituation in der Stadt genutzt werden, sagt mehr als jeder Zweite. Für einen freien Parkeintritt würden dann nur 59 von 459 Handwerkern, die auf die Umfrage geantwortet haben, das Geld ausgeben wollen.
Potsdam, 21.03.2013Veröffentlicht von:
Handwerkskammer Potsdam
