17. Brandenburger Landpartie am Wochenende
Traditionell startet im Juni an einem Wochenende die Brandenburger Landpartie - in diesem Jahr schon zum 17. Mal, aber wegen des verspäteten Pfingsten erstmals nicht am zweiten, sondern am dritten Juniwochenende. Brandenburgs Agrarminister Jörg Vogelsänger wirbt als Schirmherr der Aktion, die der Verband pro agro mit dem Landesbauernverband, dem Landfrauenverband sowie vielen lokalen Initiativen am 18. und 19. Juni landesweit auf die Beine stellt, dafür, „dass möglichst viele Berliner und Brandenburger sich darüber informieren, wie groß der Aufwand ist und wie viele Qualitäts- und Hygienevorgaben eingehalten werden müssen, bis ein Lebensmittel den Weg zum Verbraucher findet. Auch in diesen Tagen möchte ich daran erinnern, dass deutsche Agrarerzeugnisse nach den weltweit höchsten Standards produziert werden. Und noch ein Grundsatz gilt: Immer dann, wenn in der Vergangenheit Negativschlagzeilen das Thema Landwirtschaft überdeckt haben, dann hat sich gezeigt, dass ,Regional’ die beste Wahl ist.“
Vogelsänger: „Das Landpartie-Wochenende, an dem sich landesweit Agrarbetriebe, Ferienbauernhöfe, Landgasthöfe, Fischereien, Gärtnereien oder auch Pferdehöfe vorstellen, bietet, was unser Land an regionalen Spezialitäten aufbieten kann. Da werden Stalltore geöffnet und Pferde gesattelt, da werden ländliche Traditionen wiederbelebt. Alte Technik und bodenständiges Handwerk kommt zum Einsatz. Sie werden sehen: Brandenburgs Dörfer haben viel zu bieten, auf jeden Fall mehr als beim flüchtigen Durchreisen sichtbar ist.“
In diesem Jahr nutzt der Landesbetrieb Forst Brandenburg die Aktion, um auf Themen des Internationalen Jahres der Wälder hinzuweisen.
Markenzeichen der Brandenburger Landpartie ist, dass die Gäste mit den Leuten vom Land ins Gespräch kommen. Denn ein Anliegen in all dem bunten Treiben ist, auf die Besonderheiten und Befindlichkeiten in den ländlich geprägten Regionen hinzuweisen. Wenn dabei die Keimzelle dafür gelegt wird, dass sich die eine oder der andere für einen der grünen Agrarberufe entscheidet oder auch sonst seinen Lebensmittelpunkt in ein Dorf verlegt, ist dies aus der Sicht der Veranstalter ein erwünschter Nebeneffekt.
In den Jahren ihres Bestehens seit 1994 hat sich die Brandenburger Landpartie zum größten Event im ländlichen Raum Brandenburgs entwickelt. Hof- und Dorffeste haben die Landpartie zur publikumsstärksten Veranstaltung gemacht. Jahr für Jahr sind weit über 100.000 Menschen unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen.
In diesem Jahr haben sich nach Angaben des Verbands pro agro 259 Gastgeber in 195 Orten auf ein gastliches Wochenende vorbereitet. Auch gibt es wieder Erstteilnehmer: Mit 53 Neulingen sind ein Fünftel der Gastgeber Neuentdeckungen bei der Brandenburger Landpartie.
Steinreich in Sellendorf
Eine landesweite Eröffnungsveranstaltung wird es am 18. Juni ab 10.00 Uhr in der landwirtschaftlichen Landgut-Brennerei im Ortsteil Steinreich der Gemeinde Sellendorf im Landkreis Dahme-Spreewald geben. Agrarminister Vogelsänger wird dort um 12.00 Uhr die Landpartie offiziell eröffnen. Zur Landgut-Brennerei Sellendorf gehören ein Landwirtschafts- und Forstbetrieb sowie eine kleine Tischlerei. Besucher können sich in der Brennerei, auf den Weiden und bei Waldführungen über Land- und Forstwirtschaft sowie artgerechte Tierhaltung informieren. Es wird Kutschrundfahrten geben und einen Bauernmarkt mit Anbietern aus der Region. Neben der Vorstellung unterschiedlicher Waldbäume präsentiert der Landesforstbetrieb eine Ausstellung anlässlich des Internationalen Jahres der Wälder. Auch über Förderungen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) kann sich der Besucher in der Sellendorfer Tenne informieren. Die Brennerei Sellendorf ist mit dem Ausbau eines Brandschutzwegs in privatem Wald ELER-Projekt des Monats April 2010 geworden. Mit über 300 Hektar Ackerflächen und 278 Hektar Wald sowie der Brennerei ist das Unternehmen ein stattlicher Familienbetrieb mit neun ständigen Arbeitsplätzen. Sellendorf liegt rund 100 Kilometer südlich von Berlin. Auf den Weiden des Agrarunternehmens grasen 60 Mutterkühe. Der für die Brennerei benötigte Weizen wird selbst angebaut. Seit 1780 gibt es in Sellendorf ein Brennrecht. Einst wurde in der Gutsbrennerei Hochprozentiges hergestellt. Auch heute werden Spezialitäten wie Weizen- oder Apfelkorn sowie verschiedene Kräuterliköre in Sellendorf gebrannt. Zur Brennerei gehört ein Hofladen. Angemeldete Gruppen können das ganze Jahr Führungen buchen. Der Landwirtschaftsbetrieb liefert neben Getreide auch Öllein – ein Ausgangsprodukt für die Spreewälder Leinölproduktion.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg
