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Potsdam, 12.03.2011

Waldbrandgefahr steigt erstmals in diesem Jahr

Auf Grund der aktuellen Wetterlage sind für das Wochenende in allen Landkreisen Waldbrandwarnstufen von der Forstbehörde festgelegt worden.

Trotz strenger Nachtfröste in den letzten beiden Wochen besteht in Brandenburger Wäldern aktuell eine Waldbrandgefahr. Ausgebliebene Niederschläge und starker Wind sowie erste intensive Sonnenstrahlen haben den Oberboden ausgetrocknet. Ein Funke reicht hier aus, um die trockenen Gräser und das alte Herbstlaub zu entzünden. So mussten die Feuerwehren in den vergangenen Tagen zur Bekämpfung erster Waldbrände ausrücken. Die gegenwärtige Situation macht deutlich, das Brandenburg zu den am stärksten waldbrandgefährdeten Regionen in Deutschland gehört. Der Landesbetrieb Forst Brandenburg und die Feuerwehren sind auf die diesjährige Waldbrandsaison vorbereitet.

Flächendeckende Waldbrand-Früherkennung

Der Landesbetrieb Forst Brandenburg gewährleistet die Überwachung der 1,1 Millionen Hektar Wald aller Eigentumsarten und Waldbesitzer bei ausgelösten Waldbrandwarnstufen durch das Waldbrandfrüherkennungssystem „Fire Watch“. 109 Kamerasysteme mit optischen Sensoren liefern Bilder, die in den zehn Waldbrandzentralen des Landes ausgewertet werden. Brände werden anhand erkannter Rauchentwicklungen sofort den zuständigen Leitstellen der Feuerwehr gemeldet.

Was Waldbesucher tun können

Das generelle Rauchverbot im Wald ist zu beachten. Dies gilt auch für das Verbot offener Feuer im Wald oder in einem Abstand von mindestens 50 Metern vom Wald. Das Grillen an Seeufern in Waldnähe fällt damit auch unter dieses Verbot. Waldzufahrten müssen für Feuerwehr und Rettungskräfte freigehalten werden. Das Parken ist nur auf dafür ausgewiesenen Flächen gestattet. Ein Vorteil für die Waldbrandbekämpfung ist, dass heute viele mit einem Handy unterwegs sind. Wer einen Waldbrand feststellt, sollte dies unter der Rufnummer 112 der Feuerwehr sofort melden und nicht darauf bauen, dass andere das bereits getan haben.

2010 vernichteten 210 Brände 297 Hektar Wald

Das Jahr 2010 war im Vergleich mit den Vorjahren zu kalt und zu nass. Diese Witterung beschränkte die Waldbrandsaison 2010 auf die Trockenperiode im Juni und Juli. In der Waldbrandsaison 2010 kam es landesweit zu 210 Waldbränden. Dabei wurden 297 Hektar Wald vernichtet. Damit ist das vergangene ein durchschnittliches Waldbrandjahr. Der finanzielle Schaden lag bei 2.000 Euro je Hektar. Am 11. Juli ereignete sich auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der sowjetischen Streitkräfte in der Oberförsterei Jüterbog durch Selbstentzündung alter Munition ein Großbrand, bei dem 245 Hektar Wald geschädigt oder sogar vernichtet wurden. Seit 2005 fallen in der Statistik regelmäßig überdurchschnittlich große Brandflächen auf. Ursache waren stets Großbrände auf ehemaligen Truppenübungsplätzen, auf denen die Brandbekämpfung durch Munitionsbelastung erschwert ist.

Am häufigsten brannte es in den Betriebsteilen Wünsdorf und Lübben. Im Betriebsteil Wünsdorf wurden 55 Brände mit 14 Hektar verbranntem Wald registriert. Im Betriebsteil Lübben kam es zu 47 Bränden mit einer Brandfläche von 258 Hektar.

121 Brände (58 Prozent) entstanden während der Waldbrandwarnstufe 4. Lediglich 3 Prozent traten auf, als keine Waldbrandwarnstufe festgelegt war. 56 Brände (27 Prozent) entstanden durch vorsätzliche Brandstiftung, 9 (4,3 Prozent) durch Blitzeinschläge – der einzigen natürlichen Ursache von Waldbränden. Stärker als in den Jahren zuvor wurden Waldbrände durch Selbstentzündung alter Munition verursacht. Bei 80 Bränden (38 Prozent) blieb die Ursache unbekannt.

Potsdam, 12.03.2011

Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg

Info Potsdam Logo 2011-03-12 11:41:13 Vorherige Übersicht Nächste


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