Von wegen verstaubte Archive
08.10.2009 - Wissen erhalten, sichern und vermitteln für die Zukunft! Dieses Ziel setzt sich das Weiterbildungsprogramm „Archive im Informationszeitalter“ der Fachhochschule Potsdam und der Freien Universität Berlin. Die wissenschaftliche Leitung hat Frau Prof. Dr. Susanne Freund, Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam. Gestartet wird die Weiterbildung am 19. November 2009 in der Freien Universität Berlin; sie richtet sich an interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Archiven und verwandten Einrichtungen. Neu im Programm sind Archivführungen und Expertengespräche im Jüdischen Museum Berlin, in der Akademie der Künste, mit der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR sowie eine Exkursion zum Holocaust-Denkmal Berlin.
In der modular aufgebauten Weiterbildung vermitteln Lehrende der beteiligten Hochschulen und ausgewiesene Expertinnen und Experten aus der Praxis aktuelles Fachwissen sowie Methodenkenntnisse zu den fachlichen Schwerpunkten Bestandserhaltung, Umgang mit digitalisierten Dokumenten, Öffentlichkeitsarbeit und Rechtsfragen.
Diese vier Themenblöcke haben unmittelbare Relevanz für die archivische Praxis und stehen in engem Bezug zueinander. Mit der Problematik der digitalen Langzeitarchivierung und elektronischer Überlieferung ist bereits fast jedes Archiv konfrontiert. Doch auch die analoge Bestandserhaltung, restauratorische und konservatorische Maßnahmen sind brandaktuelle Themen im Zuge der Sicherung des kulturellen Erbes.
Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei der oral history zu. Für die Bearbeitung von Fragen zur Sicherung und Auswertung von audio-visuellen Medien konnten Experten und Expertinnen von zwei der bedeutendsten Zeitzeugenarchive gewonnen werden: „Visual History Archive des Shoah Foundation Institute of Southern California“ und „Stimmen ehemaliger Zwangsarbeiter“.
Archive müssen ihre Schätze aber auch nach außen hin sichtbar machen. Deshalb beschäftigen sich drei Module des Weiterbildungsprogramms mit der Öffentlichkeitsarbeit. Das Startmodul widmet sich der Historischen Bildungsarbeit und Archivpädagogik, ein weiteres behandelt das Thema der schriftlichen Überlieferung in Ausstellungen. In einem dritten Modul lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Strategien und Instrumente einer effektiven PR-Arbeit in Archiven kennen.
Veröffentlicht von:
Fachhochschule Potsdam
