Untersuchung zu Vorfall im blu: Schwimmmeister haben korrekt gehandelt
Bei der Bergung einer verunglückten Frau im Potsdamer Sport- und Freizeitbad blu haben die Schwimmmeister korrekt gehandelt. Zu diesem Schluss kommen die Rechtsanwälte der Berliner Kanzlei Ignor & Partner. Sie haben den Vorfall vom 2. November über fünf Wochen strafrechtlich untersucht und insgesamt 15 Zeugen befragt. Zudem hat die Obduktion ergeben, dass die Frau nicht zu retten gewesen wäre. Sie litt demnach an einem Herzschaden, aufgrund dessen sie später im Krankenhaus verstarb.
Der Bericht der Anwälte entlastet das Personal des blu umfassend vom Vorwurf, falsch reagiert zu haben. Einzelne Besucher kritisierten etwa, statt der Schwimmmeister hätten zwei Badegäste versucht, die Frau zu reanimieren. Bei diesen beiden Gästen handelte es sich um eine Notfallsanitäterin und einen Rettungsassistenten. Dazu schreiben die Anwälte: „Die Übernahme der weiteren Ersten Hilfe durch die zufällig vor Ort anwesenden, qualifiziert ausgebildeten Ersthelfer war in rechtlicher Hinsicht jedoch zulässig und angemessen, weil diese aufgrund ihrer Ausbildung und ihrer beruflichen Tätigkeit über eine größere praktische Erfahrung bei derartigen Unglücksfällen verfügen als die Aufsichtspersonen. Davon hat sich der Schwimmmeister im weiteren Verlauf auch überzeugt, indem er die Rettungsmaßnahmen beobachtete.“
Auch vor Kritik, man hätte das Bad früher räumen und einen Sichtschutz aufstellen sollen, nimmt der Bericht die blu-Mitarbeiter in Schutz. Das sei „gegenüber den dringend gebotenen Maßnahmen der Reanimation und den diesbezüglichen Hilfeleistungen nachrangig“, so die Anwälte. Die Geschäftsführerin der Bäderlandschaft Potsdam GmbH, Ute Sello, äußerte jedoch Verständnis dafür, dass Gäste das Geschehen als sehr belastend empfunden haben müssen. „Daraus haben wir gelernt und unsere Pläne entsprechend angepasst.“
Die Bäderlandschaft wird das fünfseitige Fazit des Untersuchungs-Berichts auf ihrer Webseite veröffentlichen. „Der Vorfall macht uns tief betroffen. Umso wichtiger ist es, jetzt maximale Transparenz herzustellen“, sagte Sello. „Das Ergebnis zeigt: Unsere Mitarbeiter haben sich richtig verhalten. Ich habe vollstes Vertrauen in ihre Fähigkeiten.“
Im Namen der Bäderlandschaft Potsdam GmbH
Potsdam, 17.12.2017Veröffentlicht von:
Stadtwerke Potsdam GmbH
