Uferweg: Oberbürgermeister widerspricht Umweltministerium
Die Stadt bestätigt die Aussage des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, wonach ein im Auftrag der Landeshauptstadt erarbeitetes Gutachten wasserschutzrechtlich Bedenken gegenüber dem Stand der Planung aufgezeigt hat.
"Das ist aber höchstens die erste Hälfte der Wahrheit in dieser Angelegenheit", lässt die Stadtverwaltung hierzu mitteilen. "Selbstverständlich haben auch die Verantwortlichen der Landeshauptstadt diese Bedenken ernst genommen, weil der Schutz des Trinkwassers auch elementares Interesse der Stadt ist. Wir haben deshalb unverzüglich mit einer ergänzenden Begutachtung die Frage beleuchten lassen, wie es möglich ist, den notwendigen hohen Schutzanspruch der Trinkwasserbrunnen mit der Realisierung eines Uferweges in Einklang zu bringen - also nicht das eine Ziel auf Kosten des anderen durchzusetzen."
Möglichkeiten können danach in einer Veränderung der Planung wie auch in einer Begrenzung der Zugänglichkeit von Flächen im Bereich des Wasserwerks liegen. Zudem wurde in dieser ergänzenden Begutachtung ein Bauverfahren vorgeschlagen, das auch in der kritischen Phase der Baudurchführung den Trinkwasserschutz vollumfänglich gewährleistet. Diese Vorschläge sind sogar im Frühjahr 2012 bereits mit dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes diskutiert worden. Leider ist der sich damit abzeichnende Weg der gemeinsamen Lösungssuche dann von Seiten des Landes unterbunden worden; Einladungen zu weiteren klärenden Gesprächen wurden mit Verweis auf eine entgegenstehende Anweisung aus dem Umweltministerium abgelehnt.
Oberbürgermeister Jakobs begrüßt deshalb die Zusage der Ministerin, dass innerhalb der nächsten 6 Wochen eine Verständigung über diese zentrale Frage herbeigeführt werden soll: "Ich bin zuversichtlich, dass bei gemeinsamer Bemühung um eine technische Lösung weder ein Uferweg den Trinkwasserschutz vernachlässigen muss, noch der Trinkwasserschutz einen Uferweg unmöglich macht."
Potsdam, 20.08.2012Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
