Theater, Musik und Tanz in der Französischen Kirche
Künstlergruppe Lyriden 18 bereichert das Kulturerbejahr mit interdisziplinärer Produktion
Im Europäischen Kulturerbejahres 2018 koordiniert die Untere Denkmalschutzbehörde eine umfangreiche Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Europa in Potsdam – Kulturerben zeigen ihre Stadt“. Zahlreiche Potsdamer Vereine für Baukultur beleben die vielen denkmalgeschützten Orte in der Stadt mit ihren Veranstaltungen. „Die Stadt verdankt diesen Vereinen und Engagierten in der Denkmalpflege unendlich viel. Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit und möchten die Vereine und Initiativen deshalb im Vorfeld des Tag des offenen Denkmals präsentieren“, sagt Sabine Ambrosius von der Unteren Denkmalschutzbehörde.
Heute stellte sie neben der denkmalgeschützten Französischen Kirche auch das Ehepaar Uta und Marcus Hertneck vor, das anlässlich des Kulturerbejahres das Theaterstück „RAVEN.child.“ initiiert hat. Die Produktion wird in der Französischen Kirche von der Musiktheatergruppe LYRIDEN 18 im September uraufgeführt. Das Stück erzählt anhand einer Mutter-Tochter-Beziehung von der Suche einer jungen Frau nach ihrer eigenen Identität jenseits aller Fremdzuschreibungen − und von dem Mut, in die eigene Fremde zu gehen.
Die Kirche und ihre Gemeinde sind ein besonderes Beispiel für das europäische Erbe in Potsdam. Im Zuge des Potsdamer Toleranzedikts hatte Friedrich Wilhelm von Brandenburg den geflohenen Hugenotten in Preußen eine neue Heimat gewährt. Knapp 70 Jahre später war die Gemeinde der französischen Protestanten so angestiegen, dass man beschloss, ihnen eine französisch-evangelische Kirche zu errichten. Der Zentralbau wurde zwischen 1751 und 1753 nach Plänen von Georg Friedrich Wenzeslaus von Knobelsdorff errichtet. Die Nachfahren der Hugenotten fanden in Potsdam eine neue Heimat und prägten die Stadt und ihre Geschichte mit.
Das Tanztheaterstück „RAVEN.child.“ ist eine Produktion des neu gegründeten, zeitgenössischen Potsdamer Musiktheaters LYRIDEN 18, einem freien Zusammenschluss von neun Künstlerinnen und Künstlern unter der Leitung von Uta Hertneck. Das Stück erzählt auf interdisziplinäre Weise mit Gesang, Tanz, Schauspiel und mit Videos von der Hoffnung, dass die Fremde Heimat werden kann. Das Ehepaar Hertneck kann sich deshalb für die Uraufführung keinen besseren Ort vorstellen. Die Schauspielerin Katrin Schönermark und die Tänzerinnen Annekatrin Kiesel und Franca Luisa Burandt spielen die einsame, ältere Frau, die Mutter und das Kind mit ihren jeweils eigenen Mitteln. Die neoklassisch-dramatische Musik zu dem Stück schrieb die mehrfach preisgekrönte Komponistin Olga Riazantceva. Sie wird ihre Musiken live an der Orgel und dem Klavier spielen und dabei von dem Cellisten Paulo Francke Negreiros unterstützt. Veronika Böhle singt den Mezzosopran. Das Konzept und die Inszenierung der Uraufführung von „RAVEN.child.“ sind von Uta Hertneck. Die philosophisch-reflexiven Texte stammen von Lili Werner.
Die Aufführungen von „RAVEN.child.“ finden am 7., 8., 9. sowie 14.,15. September um 20 Uhr in der Französischen Kirche Potsdam statt. Tickets und weitere Informationen gibt es unter www.ravenchild.de oder unter 0175 703 22 83.
Potsdam, 30.08.2018Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
