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Potsdam, 11.10.2011

Tempo 70 in Alleen: Landkreise zur Überprüfung aufgefordert

Mit einem Erlass hat das Infrastrukturministerium die Landkreise aufgefordert, in besonders gefährdeten Alleen oder baumbestandenen Straßen Tempo 70 anzuordnen. Verkehrsexperten versprechen sich davon einen Rückgang der noch immer zu hohen Zahl der Baumunfälle und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger: „2010 starben auf unseren Straßen 192 Menschen, davon 78 an einem Baum. Mit diesem Zustand kann und will ich mich nicht abfinden. Trotz aller Erfolge ist Brandenburg im Bundesvergleich bei der Verkehrssicherheit noch immer Schlusslicht. Die noch immer zu hohe Zahl der Baumunfälle macht uns dabei besondere Sorgen. Ich bin aber gegen ein flächendeckendes Tempolimit. Mit unserem Erlass geben wir den Landkreisen die Möglichkeit, in Einzelfallprüfungen gezielt gefährdete Strecken zu ermitteln und sie durch Tempo 70 zu entschärfen.“

Die Landkreise sind die Verkehrsbehörden für die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Das bedeutet, sie können Tempolimits anordnen. Der Ministeriumserlass gilt für alle Straßen mit dichtem Baumbestand außerhalb geschlossener Ortschaften wo es keine Schutzplanken gibt. Es ist jetzt Aufgabe der Landkreise, die Straßen zu überprüfen und wenn nötig Tempo 70 anzuordnen.

Der hohe statistische Anteil und die Schwere von Baumunfällen außerorts - oft genug mit Todesfolge - belegen, dass motorisierte Verkehrsteilnehmer in Brandenburg außerhalb geschlossener Ortschaften und bei fehlenden Schutzeinrichtungen mehr als in anderen Bundesländern gefährdet sind. Die Aufprallenergie eines Fahrzeuges kann durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 auf 70 um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Zudem haben Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen ergeben, dass Geschwindigkeitsbeschränkungen den größten Einfluss auf das Geschwindigkeitsverhalten der Kraftfahrer ausüben.

Seit Registrierung der Baumunfälle im Jahre 1995 sind im Land Brandenburg bis Dezember 2010 2926 Menschen bei Baumunfällen ums Leben gekommen. Damit starb seitdem etwa jeder zweite Verkehrsteilnehmer (47%) im Straßenverkehr bei Bäumunfällen.

Auch 2010 waren nur 3 Prozent aller Unfälle Baumunfälle aber fast 40 Prozent der Unfalltoten starben an einem Baum. Das belegt, dass die Folgen der Baumunfälle sehr schwer sind. Zudem steigt die Zahl der schweren Baumunfälle seit 2008 an. 2008 = 837, 2009 = 919, 2010 = 1007

Potsdam, 11.10.2011

Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg

Info Potsdam Logo 2011-10-11 16:01:11 Vorherige Übersicht Nächste


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