Tack: Größtmögliche Sorgfalt und Sicherheit bei aktuellen Tuberkulose-Erkrankungen in Brandenburg
In Brandenburg sind in diesem Jahr bisher 84 Tuberkulose-Erkrankungen aufgetreten. Im Durchschnitt wurden dem Landesgesundheitsamt in den vergangenen fünf Jahren 90 Fälle pro Jahr gemeldet. „Damit verzeichnen wir auf Landesebene derzeit nicht mehr Tuberkulose-Fälle als in den Vorjahren“, so Gesundheitsministerin Anita Tack mit Blick auf die aktuellen Erkrankungsfälle. Alle erkrankten Personen befinden sich in stationärer Behandlung. Die Kontaktpersonen wurden und werden ermittelt. „Die Tuberkulose ist eine Krankheit, die man ernst nehmen muss. Wird eine Tuberkulose festgestellt, ist eine rasche Therapie mit wirksamen Arzneimitteln von entscheidender Bedeutung. Es geht bei den Maßnahmen um größtmögliche Sorgfalt und Sicherheit“, sagte die Ministerin.
Sie weist darauf hin, dass in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende durchgängig Gesundheitsuntersuchungen durchgeführt werden. In der Aufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt werden alle einreisenden Personen, abgestuft nach Alter ausnahmslos und nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft untersucht. Hierzu gehört eine körperliche Untersuchung sowie ggf. ein Haut- oder Bluttest sowie eine bei über 15jährigen eine Röntgenaufnahme der Lunge. Darüber hinaus wird der Impfstatus der Asylbewerber kontrolliert.
Erkrankte Asylbewerber werden unverzüglich in eine Lungenfachklinik verlegt. Im aktuellen Fall hat das zuständige Gesundheitsamt des Landkreises sofort alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Hierzu gehörten die Ermittlung aller Kontaktpersonen, bei denen eine weiterführende Untersuchung und gesonderte Unterbringung erfolgte. Auch alle anderen Gesundheitsämter, in deren Zuständigkeit bereits Kontaktpersonen aufgenommen wurden, sind informiert und notwendige Untersuchungen veranlasst worden. Alle bekannten Kontaktpersonen werden untersucht. Dazu gehört immer eine körperliche Untersuchung und ein spezieller Bluttest (Quantiferon-Test) bzw. bei Kleinkindern ein Tuberkulintest. Ggf. erfolgt eine Röntgenaufnahme der Lunge.
Es können sich solche Personen angesteckt haben, die in engem Kontakt mit Erkrankten an offener Tuberkulose standen. In der Regel erkranken auch nur Personen, deren Abwehrsystem durch schlechte Ernährung oder Grundkrankheiten geschwächt ist.
Gleichzeitig weist Tack darauf hin, dass keine Verbindung der Lehrerin aus Frankfurt (Oder) zur Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende in Eisenhüttenstadt nachgewiesen werden konnte. Hierbei handelt es sich offenbar um ein separates Krankheitsgeschehen.
„In unserer globalisierten Welt können natürlich auch mit Tuberkulose infizierte Personen – ob heimkehrende Urlauber oder Touristen aus anderen Ländern - jederzeit nach Deutschland einreisen“, sagte Tack. Gesundheitliche Kontrollen finden bei Grenzübertritt weder an Flughäfen noch an Bahnhöfen statt.
In Deutschland wurden in den letzten Jahren rund 4000 Erkrankungsfälle an Tuberkulose jährlich gemeldet. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken weltweit jährlich fast 9 Millionen Menschen an einer Tuberkulose. Sie gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit.
Weitere Informationen:
http://www.mugv.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.348305.de
Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV)
