Tack: Beim Wolfsmanagement hat sich eine Menge getan
„Seit der Verabschiedung des Wolfmanagementplans hat sich eine Menge getan“, so Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack heute in Potsdam. Gestern hatten Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 80 Behörden, Verbänden und wissenschaftlichen Institutionen eine erste Zwischenbilanz des Ende 2012 mit großer Mehrheit verabschiedeten Wolfmanagementplanes gezogen. Im Wolfsmanagementplan ist festgelegt, dass regelmäßig in einem Plenum über die aktuellen Entwicklungen informiert wird.
“Besonders erfreulich ist, dass trotz einer weiteren Zunahme des Wolfbestandes die Zahl der Nutztierrisse und der ausgezahlten Beihilfen für entstandene Schäden seit 2010 rückläufig ist“, sagte Ministerin Tack. Dieser Erfolg sei nicht zuletzt auf die ergriffenen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und Konfliktbewältigung zurückzuführen, so Ministerin Tack weiter.
Ziel des heutigen ersten Plenums zum Wolfs-Managementplan in Potsdam war es, nach etwas mehr als einem Jahr ein erstes Resümee zu ziehen. Neben verschiedenen Vorträgen über die aktuelle Bestandssituation, die Schadensentwicklung, die ergriffenen Präventionsmaßnahmen, und die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen brandenburgischer Wölfe wurde insbesondere aus den beiden speziell eingesetzten Arbeitsgruppen „Herdenschutz“ sowie „Wölfe und Wildbestände“ und über die Abarbeitung der Aufgaben berichtet, die den zuständigen Institutionen durch den Wolfs-Managementplan mit auf den Weg gegeben worden waren.
Die Rückkehr des Wolfes ist mit neuen Herausforderungen für Nutztierhalter und Jäger verbunden. So beabsichtigt der Landesschafzuchtverband zur Prävention von Wolfsschäden verstärkt Herdenschutzhunde einzusetzen. Der Landesjagdverband schult seine Mitglieder und unterstützt die Landesregierung beim Monitoring des Wolfsbestandes in Brandenburg.
Brandenburg hat mit dem IFAW (Internationaler Tierschutzfonds), WWF (World Wildlife Fonds for Nature) und dem NABU (Naturschutzbund Deutschland) drei Kooperationspartner, die ebenfalls große Anstrengungen unternommen haben und die über ihre Aktivitäten bei der Tierhalterberatung, im Monitoring des Wolfsbestandes und der Information und Aufklärung über den Wolfberichteten.
„Den vielfältigen Aktivitäten der Landnutzer- und der Naturschutzverbände ist es zu verdanken, dass wir mehr Akzeptanz für die Rückkehr des Wolfes nach Brandenburg erzielen konnten. Auf diesen Weg des Miteinanders und der Kooperation, setzen wir auch in Zukunft“, erklärte Ministerin Tack.
Hintergrund
Die Rückkehr von Wölfen nach Brandenburg nach über 150 Jahren erfolgte im Jahr 2007. Zwei Jahre später kamen bei Welzow die ersten Welpen zur Welt. Seither wurden mindestens 80 Welpen in Brandenburg geboren. Aktuell wissen die Behörden von 12 Wolfsrudeln, zwei Wolfspaaren und zwei territorialen Einzelwolf, die heute wieder in Brandenburg leben. Z.T. handelt es sich dabei um grenzüberschreitende Vorkommen. Hinzu kommen einzelne, noch nicht sesshafte und deswegen kaum nachzuweisende Wanderwölfe. Das Umweltministerium schätzt, dass in Brandenburg derzeit 100 – 120 Wölfe leben. Die Wölfe in Brandenburg bilden mit den Tieren in Westpolen eine eigenständige Population - die Zentraleuropäische Tieflandpopulation. Vor dem Hintergrund der Rückkehr des Wolfes nach Brandenburg hat Brandenburg im Dezember 2012 einen Wolfsmanagementplan beschlossen, der den Umgang mit den Wölfen regelt.
Potsdam, 19.06.2014Veröffentlicht von:
MUGV
