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Potsdam, 07.11.2012

Tack: Allen Kindern Zukunftschancen eröffnen

„Gemeinsam für ein gesundes Aufwachsen“ - unter diesem Motto hat in Potsdam die Kindergesundheitskonferenz Brandenburg 2012 begonnen. Rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschen Erfahrungen in der Netzwerkarbeit aus und beraten, welche Strategien für Prävention und Versorgung das Land braucht, um allen Kindern Zukunftschancen zu eröffnen. „Das Wissen über gesundheitliche Risiken von Kindern und Jugendlichen war noch nie so gut wie heute. Jetzt kommt es darauf an, dieses Wissen auch entsprechend umzusetzen“, sagte Gesundheitsministerin Anita Tack zur Eröffnung.

Mehr Kindergesundheit kann nur gelingen, wenn alle Einrichtungen in den Bereichen Medizin, Kinder- und Jugendhilfe und Familienförderung noch enger zusammenarbeiten und insbesondere Kinder mit erheblichen Gesundheitsrisiken aus sozialer Lage und Kinder mit chronischen Erkrankungen verstärkt in die vorhandenen Präventions- und Versorgungsketten einbezogen werden. Das vor acht Jahren gegründete Bündnis Gesund Aufwachsen in Brandenburg (BGA) ist ein gutes Beispiel dafür, wie Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen gemeinsam Verantwortung für Kindergesundheit wahrnehmen. „Auf den Anfang kommt es an. Deshalb sind frühe und wirkungsvolle Unterstützungsangebote für Kinder und ihre Eltern besonders wichtig, damit alle Kinder in Brandenburg gesund aufwachsen können“, so die Ministerin. 

Kritik übte sie an dem von der schwarz-gelben Regierungskoalition verabredeten Betreuungsgeld. „Wer Geld zahlt für Kinder, die Zuhause bleiben, ignoriert, dass Gesundheitsförderung und Prävention – insbesondere für Familien mit sozialen und gesundheitlichen Risiken – wichtig sind“, sagte Tack. Brandenburg fordert seit langem ein bundesweites Präventionsgesetz, um gute und nachhaltig wirkende Programme in Lebenswelten wie Kita, Schule, Familie und Freizeit auf Dauer finanzieren zu können. Die Bundesregierung setzt hingegen auf ein Präventionskonzept, das vorrangig auf Eigenverantwortung der Familien, auf individuelle Beratung und vermehrte kinderärztliche Untersuchungen setzt. „Wir brauchen eine sichere Finanzierung von  gesundheitlicher und sozialer Netzwerkarbeit auf kommunaler Ebene statt individueller Herdprämien mit einem bildungspolitischen Schleifchen“, sagte Tack.

Auf der Konferenz beraten die Mitglieder des Bündnisses Gesund Aufwachsen auch über weitere, gute Beispiele für eine vernetzte Prävention und Versorgung, z. B. über den Einsatz von Schulkrankenschwestern nach skandinavischem und angelsächsischem Vorbild, über den Aufbau regionaler Kompetenzzentren für Eltern mit hörgestörten Kindern in Cottbus und Potsdam, über die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der Sozialpädiatrischen Zentren mit den regionalen Frühförder- und Beratungsstellen, über die Aktualisierung des bewährten  „Leitfaden zur Früherkennung von Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“ durch den Berufsverband der Kinder- und Jugendmediziner und über die Unterstützung der Arbeit der Vernetzungsstelle Schulverpflegung und der Verbraucherzentrale Brandenburg für eine kontinuierliche Qualitätssicherung in der Mittagsversorgung für Kita- und Schulkinder.

Ein zweiter, wichtiger Themenbereich ist der sich abzeichnende Fachkräftemangel vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der Lebensplanung angehender Kinder- und Jugendärzte. Von Mitgliedern des Bündnisses wird angeregt, die fachärztliche Weiterbildung flexibel über regionale Netzwerke zu organisieren und die kinder- und jugendmedizinische Versorgung vor Ort durch eine noch engere Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und Kinderkliniken zu sichern. 

Ziel der Kindergesundheitskonferenz ist es, alle vorhandenen Angebote in der Prävention und Versorgung noch leichter als bisher den Familien, den Kindern und Jugendlichen zugänglich zu machen und die Hilfen im Bedarfsfall frühzeitig, koordiniert und wohnortnah zu erbringen. Dabei müssen die Zugänge niedrigschwellig und diskriminierungsfrei gestaltet werden. Die „Netzwerke Gesunde Kinder“, die inzwischen fast flächendeckend im Land etabliert sind, sind ein gutes Beispiel für diese Gesundheitsstrategie. 

 

Potsdam, 07.11.2012

Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV)

Info Potsdam Logo 2012-11-07 12:48:24 Vorherige Übersicht Nächste


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