Straßenbau in der Mangerstraße - Lärmminderung nachgewiesen
Mit der Erneuerung der Mangerstraße zwischen Behlertstraße und Mühlenweg wurde eine barrierefreie Verkehrsanlage mit ebener Gehweg- und Fahrbahnoberfläche realisiert. Es konnten gleichzeitig die Verkehrsverhältnisse für den Fußgänger- und Radverkehr verbessert werden.
Die im letzten Jahr abgeschlossene Straßenbaumaßnahme, die maßgeblich aus Mitteln des Konjunkturpaketes II finanziert wurde, hat sowohl den Zeit- und Kostenrahmen eingehalten als auch den erwarteten Effekten beim Schutz der Anwohner vor dem Verkehrslärm gebracht.
Auf dem mit Kleinpflaster sanierten Bauabschnitt ergibt es eine Wirkung, die mit einer Halbierung der Verkehrsbelastung vergleichbar ist. Der mit Asphalt ausgeführte Bauabschnitt erreicht sogar einen Effekt, der einer Reduzierung der Verkehrsbelastung auf gerademal 1/10 des Ausgangswertes entspricht.
Die Erreichung einer Lärmminderung war ein wesentlicher Aspekt für den Einsatz der Fördermittel im Straßenbau. Vor dem Ausbau wurden im Jahr 2010 neben einem rechnerischen Gutachten nach RLS 90 (Richtlinien für den Lärmschutz an Straßen) an Ort und Stelle entsprechende Messungen auf der Grundlage der DIN EN ISO 11819-1 durchgeführt. Zum Nachweis sollten im Frühjahr 2012 nach erfolgter Verkehrsfreigabe nochmalig Lärmmessungen an den gleichen Stellen vorgenommen werden, so dass ein direkter Vorher-/Nachher-Vergleich möglich wird.
Voraussetzung für die Durchführung der Lärmpegelmessung ist das richtige Wetter. Es muss frostfrei sein und darf nicht regnen. Der erste Termin im Mai 2012 musste auf Grund widriger Witterungsbedingungen abgesagt werden. Am 25. Juni 2012 konnten die Messungen endlich durchgeführt werden. Auf Grund der unterschiedlichen Deckenbeläge im 1. und 2. Bauabschnitt wurde der Lärm an zwei unterschiedlichen Standorten gemessen. Das Ergebnis liegt nun vor.
Im Zuge des 1. Bauabschnittes zwischen Behlertstraße und Otto-Nagel-Straße wurde das unregelmäßige Polygonalpflaster in der Fahrgasse durch Asphalt ersetzt. Die erste Lärmmessung vor Umbau der Straße am 29.5.2010 ergab einen Geräuschpegel von 78,9 dB(A). Ein Wert, der typisch für Verkehre auf derart unebenem Pflaster ist. Die Gutachter prognostizierten damals unter Annahme einer zukünftig ebenen Asphaltfahrgasse eine Lärmreduzierung um mindestens 7 dB. Die jüngsten Messungen ergaben hier sogar eine Minderung der Geräuschemission von 10,7 dB. Der ermittelte Geräuschpegel betrug
68,2 dB.
Für den 2. Bauabschnitt zwischen Otto-Nagel-Straße und Mühlenweg, in dem der vorhandene unregelmäßige und mit Fehlstellen versehene Kleinpflasterbelag durch ebenes Kleinsteinpflaster mit fachgerechtem Unterbau ersetzt wurde, konnte die mit 4 dB prognostizierte Lärmminderung erreicht werden. Bei der ersten Messung vor Umbau der Straße wurde ein Wert von 78,3 dB(A) ermittelt. Im Rahmen der zweiten Messung am 25.6.2012 erhielten die Gutachter einen Wert von 74,4 dB(A), womit eine Reduzierung von 3,9 dB nachgewiesen wird.
Im Ergebnis der Gutachten ist festzustellen, dass bei beiden Bauabschnitten eine merkliche Lärmminderung erreicht wurde.
Die Lärmmessungen erfolgten auf der Grundlage von Messungen und Auswertungen im Sinne der statistischen Vorbeifahrmethode ("Statistical-Pass-By - SPB-Methode"). Bei diesem Verfahren werden zur Auswertung der Daten gleichzeitig die gefahrenen Geschwindigkeiten gemessen. Quasi als Nebenprodukt wurde festgestellt, dass die gefahrenen mittleren Geschwindigkeiten um die 30 km/h lagen und keine signifikanten Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt werden konnten.
Potsdam, 28.07.2012Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
