SoMoNa beweist: Brandenburger Naturparks sind sehr geschätzt
Naturparks stehen bei den Brandenburgerinnen und Brandenburgern hoch im Kurs und gern darf es dort auch noch mehr Naturschutz sein. Das ergab die Studie „Sozioökonomisches Monitoring in Naturparks“ (SoMoNa) der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, die in Kooperation mit dem Naturschutzfonds Brandenburg durchgeführt wurde. Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack und die Studienleiterin Prof. Susanne Stoll-Kleemann von der Uni Greifswald haben die Ergebnisse heute in Potsdam vorgestellt. „Die Studie gibt den Naturparkverwaltungen ein gutes Feedback und ist ein Beleg dafür, dass die Naturparke in der Bevölkerung fest verankert sind. Sie gehören zu Brandenburg einfach dazu. Gleichzeitig sind die Ergebnisse Anerkennung und Ansporn für die Arbeit in den Großschutzgebieten“, so die Ministerin.
Die von August 2012 bis September 2013 in den Brandenburger Naturparks Barnim, Niederlausitzer Heidelandschaft und Stechlin-Ruppiner Land durchgeführte Studie beinhaltet ein sozialökonomisches Monitorings mit dem Ziel, zu ermitteln, was die Bewohnerinnen und Bewohner über ihren Natupark denken und was die Naturparks den Verantwortlichen in den Kommunen bedeuten.
Wichtigstes Resultat des Projektes mit dem akademischen Titel „Leistungen und Potenziale brandenburgischer Naturparke auf gesellschaftlicher Ebene: Ein sozioökonomisches Monitoring in drei Pilotregionen“ ist der Nachweis, dass die Verbundenheit mit den jeweiligen Naturparkregionen in der Bevölkerung sehr hoch ist. Gegenüber anderen Faktoren wie Kultur, Bildung und Infrastruktur ist Natur und Landschaft der mit Abstand wichtigste Faktor für diese Verbundenheit.
Zudem betont die Mehrheit der Bevölkerung in den drei Naturparken, dass das Großschutzgebiet die Region bundesweit bekannter macht und damit viele Besucher anzieht, die sonst nicht kommen würden. Auch die befragten Kommunalvertreterinnen und Kommunalvertreter stehen voll hinter den Naturparks. Sie fühlen sich eingebunden und heben den kooperativen Führungsstil hervor. Lob erhalten insbesondere die gemeinsamen Initiativen und Projekte, die nach Meinung der Kommunalvertreterinnen und Kommunalvertreter weitergeführt und ausgebaut werden sollten. „Gerade die durchweg exzellente Zusammenarbeit zwischen Naturparkvertretern und Bürgermeistern hat uns überrascht, trafen wir doch in ähnlichen Studien nicht selten auf Skepsis gegenüber Schutzgebieten“, erklärte Prof. Stoll-Kleemann.
Ansporn für die Verwaltungen in den Naturparks ist nicht zuletzt die Einschätzung, dass eine große Mehrheit ihrer Einwohnerinnen und Einwohner der Meinung ist, es gebe noch zu wenige Naturschutzmaßnahmen in den Naturparks. Und dies, obwohl in den untersuchten Gebieten eine Reihe großer Naturschutzprojekte mit Brandenburg weiter Bedeutung laufen. Der Naturpark Barnim wird als Schutzschild für den Erhalt der landschaftlichen Attraktivität - vor allem im Berlin nahen Raum - gesehen.
Insgesamt gibt es in Brandenburg elf Naturparks, die gemeinsam mit den drei Biosphärenreservaten und dem Nationalpark Unteres Odertal das Großschutzgebietssystem des Landes bilden. „Die Lebensqualität und auch die nachhaltige Regionalentwicklung wird somit in einem Drittel des Landes ganz wesentlich auch durch die Schutzgebiete mit bestimmt, wie die Studie belegt“, betonte Ministerin Tack.
In einer weiteren Studie werden derzeit die regionalökonomischen Effekte der Brandenburger Naturparks untersucht. Die Ergebnisse sollen in 2015 vorliegen und unter anderem Auskunft über die zusätzlichen Einkommens- und Beschäftigungseffekte durch die Naturparks geben.
Potsdam, 04.06.2014Veröffentlicht von:
MUGV
