Rühmkorf: Aids nicht unterschätzen
Vor einer zunehmenden Sorglosigkeit gegenüber dem HIV-Virus warnt Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Dr. Daniel Rühmkorf heute auf einer Fachtagung in Potsdam. „Es gibt keinen Grund, die Gefahren klein zu reden und Warnungen in den Wind zu schlagen. Aids ist nach wie vor nicht heilbar“, so Rühmkorf. „So lange es keine Schutzimpfung gibt, so lange bleiben Aufklärung, Vorbeugung und Schutz die wichtigsten Instrumente zur Bekämpfung der Immunschwäche“.
Obwohl die Bedrohung durch Aids unverändert hoch ist, ist sich dessen kaum noch jemand bewusst. Besonders jüngere Menschen setzen auf die vermeindlich gute Behandelbarkeit der Infektionskrankheit. Heute bezeichnen nur noch 29 Prozent der Gesamtbevölkerung und 38 Prozent der 16- bis 20-jährigen Aids als eine gefährliche Krankheit. Dies wirke sich auf Denken und Handeln aus.
Seit 2005 steigen die Zahlen der Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert oder an Aids erkrankt waren, bundesweit und auch in Brandenburg kontinuierlich leicht an. Gab es im Jahre 2005 in Brandenburg 35 neudiagnostizierte Menschen, so waren dies 51 im Jahr 2009. Bis zum 1. November 2010 wurden laut Robert-Koch-Institut 38 neudiagnostizierte Fälle registriert.
„Information, Aufklärung und Prävention bleiben deshalb ganz oben auf unserer Tagesordnung. Aufklärung und Prävention müssen vor allem in Schulen stattfinden und überall dort sein, wo junge Menschen zusammen kommen. Alle Mitstreiter der „Initiative Brandenburg – gemeinsam gegen Aids“ leisten hier eine wichtige Betreuungs- und Beratungsarbeit. Sie bündeln wichtige Ressourcen und bringen die auf diesem Gebiet tätigen Akteure im Land zusammen“, würdigte der Staatssekretär das Engagement aller Beteiligten. Sein besonderer Dank galt den Leistungen der ehrenamtlich Tätigen.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg
