Radfahren in der Pappelallee soll noch sicherer werden
Die Pappelallee soll noch sicherer für Radfahrer und Fußgänger werden. Die Ergebnisse einer Sicherheitsuntersuchung, die im Auftrag der Landeshauptstadt durchgeführt wurde, sind im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen den Stadtverordneten vorgestellt worden. Das Sicherheitsaudit ergab zwei Vorschläge für die Verbesserung der Verkehrssicherheit auf der zweispurigen Straße mit einem Zweirichtungsradweg an der Seite. Erstens: die Landeshauptstadt könnte circa 100 Einzelprojekte kurz- und mittelfristig umsetzen, um die Situation zu verbessern. Zweitens: Als langfristige Möglichkeit wird die Umgestaltung der Straße und der Radewege vorgeschlagen.
Bis zu der zu treffenden Entscheidung über die Umsetzung einer der beiden Varianten sollen weitere kurzfristige Maßnahmen durchgeführt werden: So wird eine Mittelinsel im Einmündungsbereich der Erich-Mendelsohn-Allee Ecke Pappelallee zur einfacheren Querung der Erich-Mendelsohn-Allee für Fußgänger (vor allem Schulkinder) gebaut. Zudem werden die Sichtbeziehungen an den einmündenden Straßen zwischen den Verkehrsteilnehmern im Frühjahr überprüft und soweit erforderlich verbessert. Und die Signalprogramme an den Ampeln für den Radverkehr an den Ampelkreuzungen werden geprüft und ggf. angepasst.
Nach dem tödlichen Unfall einer Radfahrerin auf der Pappelallee im vergangenen Jahr wurden durch die Bauverwaltung bereits Sofortmaßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit durchgeführt. So wurde die rote Markierung für Radwege ebenso erneuert wie Fahrradpiktogramme mit gegenläufigen Pfeilen und Richtungstrennungslinien für die Radfahrer auf dem Radweg in den Kreuzungsbereichen. Zudem wurde eine Sicherheitsuntersuchung des Zweirichtungsradweges in Auftrag gegeben. Dabei wurde der gesamte Bereich der Pappelallee untersucht, der durch zunehmende fahrbahnnahe Bebauung, Erschließung angrenzender Wohngebiete und damit verbunden durch eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens gekennzeichnet ist. Die Ergebnisse wurden nun vorgelegt.
Anhand der ermittelten Unfälle, auch mit Radfahrbeteiligung, und vermehrten Konfliktsituationen verschiedener Verkehrsteilnehmer untereinander wurden Sicherheitsdefizite benannt, die in Summe das vorhandene Unfallgefahrenpotential ergeben. Unfallgefahrenpotential kann aufgrund der Sichtfelder, des Verkehrsraums, der Querungsstellen, der Verkehrsorganisation und der Ampelschaltung bestehen.
Zu den circa 100 kleinteiligen Einzelprojekten zählen unter anderen: An den kleineren einmündenden Straßen sollen die Radfurten auf Radwegniveau angehoben werden. Der abbiegende Kraftfahrer würde dann nur noch langsam abbiegen können. Die Signalschaltung an den Ampeln würde angepasst werden; gerade für den Kfz-Verkehr soll es dann gesonderte Grünphasen für die abbiegenden Fahrzeuge in die Seitenstraßen geben. Des Weiteren würden Querungshilfen für das sichere Überqueren der Fußgänger hergestellt werden.
Als zweite und langfristige Möglichkeit wird im Sicherheitsaudit die Auflösung des Zweirichtungsradweges und die Umgestaltung des Straßenraumes benannt. Da zu erwarten ist, dass mit der weiteren Bautätigkeit im Bereich des Bornstedter Feldes und der zunehmenden Erschließung der Pappelallee auch die Unfallproblematik zunehmen wird, ist dies perspektivisch die zu bevorzugende Variante.
Die abschließenden bauplanerischen Untersuchungen zur Vor- und Kostenplanung für diese langfristige Maßnahme, die kostenseitig die erste Möglichkeit übersteigen würde, sind jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Bauverwaltung wird die Ergebnisse der Untersuchung voraussichtlich im Oktober vorstellen.
Potsdam, 14.03.2014Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
