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Potsdam, 23.03.2010

Potsdamer Zentrum der Systembiologie positiv evaluiert

Das Potsdamer Zentrum für pflanzliche Systembiologie GoFORSYS ist positiv evaluiert worden und erhält nun bis Ende 2011 weitere Fördergelder des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Ein international besetztes, unabhängiges Expertengremium aus Wissenschaft und Wirtschaft hat für die vom BMBF etablierten vier deutschen Forschungseinheiten der Systembiologie (FORSYS) eine positive Zwischenbilanz gezogen: An allen vier Standorten werde auf höchstem wissenschaftlichen Niveau gearbeitet. Das BMBF fördert die vier Zentren bis 2011 mit insgesamt 45 Millionen Euro.

Das seit drei Jahren laufende Potsdamer Verbundprojekt GoFORSYS fokussiert sich auf die Regulation der Photosynthese in Algen und höheren Pflanzen. Die Grünalge Chlamydomonas reinhardtii dient hier als Modellorganismus, an dem insgesamt 18 Forscherteams der Universität Potsdam und der Golmer Max-Planck-Institute für Molekulare Pflanzenphysiologie und Kolloid- und Grenzflächenforschung die komplexen Abläufe der Photosynthese aufdecken. Ziel ist es, das erworbene Grundlagenwissen später auf Kulturpflanzen zu übertragen und Modelle zu etablieren, mit denen sich die zu erwartende Biomasseproduktion vorhersagen und dann auch optimieren ließe.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat mit der 2007 gestarteten Initiative "Forschungseinheiten der Systembiologie", kurz FORSYS, in Deutschland vier Zentren etabliert, die erstmalig systembiologierelevante Fachdisziplinen unter einem Dach vereinen.

Die Systembiologie schafft eine entscheidende Grundlage sowohl für die Biotechnologie als auch für die Gesundheitsforschung. Durch Verknüpfung molekularbiologischer Ansätze mit mathematischen Computermodellen reicht die Spannweite der Forschung von der Landwirtschaft bis hin zur Entwicklung von maßgeschneiderten Medikamenten mit geringeren Nebenwirkungen.

Sowohl die Universität Potsdam als auch die beiden Max-Planck-Institute sind sich einig darin, dass die Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten über die fünfjährige BMBF-Förderperiode hinaus aufrecht erhalten werden müssen, um das Netzwerk auch künftig in gemeinsamen Projekten weiter zu führen. Die Universität Potsdam hat daher eine neue Professur für Mathematische Modellierung und Systembiologie eingerichtet und gemeinsam mit den Golmer Max-Planck-Instituten ein Doktorandenprogramm zur Ausbildung in Systembiologie geschaffen, die Experiment, Theorie und Technologie verbindet. Darüber hinaus wurden am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie zusätzliche Nachwuchsgruppen in dem Themengebiet etabliert. Auch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg unterstützt das Vorhaben. Durch diese Maßnahmen wird die Systembiologie als eigenständiges Forschungsgebiet gefestigt und Potsdam hat die Möglichkeit, sich als Standort der pflanzlichen Systembiologie dauerhaft zu etablieren.

Potsdam, 23.03.2010

Veröffentlicht von:
Universität Potsdam

Info Potsdam Logo 2010-03-23 08:30:20 Vorherige Übersicht Nächste


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