Pilotprojekt „Ausländerbehörde-Willkommensbehörde“ abgeschlossen
Die Ausländerbehörde der Landeshauptstadt Potsdam hat das bundesweite Pilotprojekt „Ausländerbehörden-Willkommensbehörden“ erfolgreich beendet. Am Dienstag, 3. November, fand in Berlin die Abschlussveranstaltung des Projektes in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) statt. Ziel des zweijährigen Projektes war es, die Ausländerbehörde weiter zu einer Willkommensbehörde zu entwickeln und als Service-Anlaufstelle für alle Belange der Potsdamer Bewohnerinnen und Bewohner mit ausländischem Pass zu etablieren. Potsdam war eine von bundesweit zehn Modellkommunen. „Der Prozess hin zu noch mehr Willkommenskultur in der Behörde ist gelungen. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diesen Weg mitgegangen sind“, sagt Elona Müller-Preinesberger, Beigeordnete für Soziales, Jugend, Ordnung und Gesundheit.
Etwa 10.300 der in Potsdam lebenden 166.000 Menschen haben einen ausländischen Pass, darunter viele Gaststudenten und Gastwissenschaftler. Insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit in der Ausländerbehörde der Landeshauptstadt – bei Projektbeginn im Jahr 2013 waren es elf. Mit Andy Meier ist im Laufe des Projektes zudem ein neuer Leiter der Ausländerbehörde eingestellt worden. „Das Projekt hat viel Schwung in die Ausländerbehörde gebracht. Die Unterschiede zu früher sind sichtbar, vor allem aber spürbar“, so die Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger.
Sichtbar sind die Veränderungen im neuen Eingangsbereich, der barrierefreie Zugang, das Frontoffice, die Begrüßung in verschiedenen Sprachen, die Ausstellung im Flur sowie die warmen Farben in den Räumen der Behörde. Spürbar sind die Änderungen durch die zusätzlichen Qualifizierungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, durch umgesetzte zertifizierte Qualitätsstandards sowie durch die neue Terminverwaltung. „Eine Terminverwaltung hat nicht nur Vorteile für den Kunden. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren davon, da sie sich nun im Vorfeld gezielt auf das Anliegen des jeweiligen Kunden vorbereiten können“, sagt Elona Müller-Preinesberger. Durch das Projekt und die Veränderungen ist die Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer, aber auch die der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestiegen.
Mit dem Abschluss des Projektes ist die Entwicklung in der Potsdamer Ausländerbehörde allerdings nicht beendet. „Wir werden weiter daran arbeiten, die Willkommenskultur in der Stadt zu leben“, sagt Elona Müller-Preinesberger. Neue Mitarbeiter werden in interkultureller Kompetenz geschult, die Erreichbarkeit der Behörde soll weiter verbessert werden und künftig wird auch das Videodolmetschen als Kommunikationsmittel zwischen Behördenmitarbeiter und Kunde eingesetzt.
Bei der Abschlussveranstaltung am Dienstag im Beisein von Bundesinnenminister Thomas de Maizière wurde auch einen Werkzeugkoffer präsentiert. Darin sind „Schritt für Schritt“ – Anleitungen enthalten, mit denen Kommunen und Länder selbstständig eine Willkommens- und Dienstleistungskultur vor allem in ihren Ausländerbehörden, aber auch anderen interessierten Behörden etablieren können. Potsdam hat dazu beigetragen, diesen Koffer zu füllen.
Zu den rund 120 Teilnehmenden und Vortragenden gehörten am Dienstag neben Thomas de Maizière Repräsentanten der Innen- und Sozialministerien der beteiligten Länder sowie Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Modellstandorte Bietigheim-Bissingen (Baden-Württemberg), Deggendorf (Bayern), Potsdam (Brandenburg), Wetteraukreis (Hessen), Essen (Nordrhein-Westfalen), Mainz (Rheinland-Pfalz), Chemnitz (Sachsen), Magdeburg (Sachsen-Anhalt), Kiel (Schleswig-Holstein), Weimar (Thüringen). Unterstützt wurde die Landeshauptstadt in der Projektphase von der Rambøll Management Consulting GmbH und der imap GmbH – Institut für interkulturelle Management- und Politikberatung.
Potsdam, 05.11.2015Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
