Neue Wege mit Photovoltaik plus Lärmschutz
Im Rahmen des achtstreifigen Ausbaus der A 10 zwischen dem Autobahndreieck (AD) Potsdam und dem AD Nuthetal wird heute unter dem Stichwort „Photovoltaik Plus Lärmschutz“ das Interessenbekundungsverfahren für die Nutzung von Lärmschutzanlagen durch Photovoltaikanlagen eröffnet.
„Ich bin stolz darauf, dass wir in einem bundesweit einmaligen Projekt die Möglichkeit haben, auch im Straßenbau mit der Nutzung von Photovoltaikanlagen neue Wege zu beschreiten. Nicht umsonst ist Brandenburg sowohl 2008 als auch 2010 als bestes Bundesland mit dem Leitstern der Agentur für erneuerbare Energien ausgezeichnet worden“, so Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger.
Bisher wurden Photovoltaikanlagen ausschließlich im Hochbau oder auf Freiflächen verwendet. Nun besteht die Möglichkeit, mit dem Bau von Photovoltaikanlagen an Lärmschutzanlagen im Straßenbau sowohl erneuerbare Energien zu fördern als auch zusätzlichen Lärmschutz den Autobahnanliegergemeinden zur Verfügung zu stellen.
Vogelsänger: „Seit Jahren ist es das erklärte Ziel, die Belastungen durch Verkehrslärm wirksam zu reduzieren. Da Planung und Bau von Bundesfernstraßen deutschlandweit jedoch nach feststehenden Grundsätzen einheitlich geregelt sind, kann die Straßenbauverwaltung selbst nur den gesetzlich festgelegten Lärmschutz zur Verfügung stellen. Mehr wird bei Lärmschutz vom Bund nicht finanziert.“
Geeignetes Pilotprojekt
Der achtstreifige Ausbau der A 10 zwischen Potsdam und Nuthetal bietet die Chance, Photovoltaikanlagen einzusetzen. Der Einsatz hier wird als geeignetes Pilotprojekt für den Einsatz von Lärmschutz durch Photovoltaikanlagen im Straßenbau angesehen. Ein Beschluss des brandenburgischen Landtags vom 11. November 2010 unterstützt dies.
Fragen des Planungsablaufs und des Rechtsstaus einer Photovoltaikanlage an einer Lärmschutzanlage sind zurzeit noch ungeklärt, da bundesweit keine einheitlichen Vorgaben vorliegen.
Seit Ende 2010 bereitet eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Landesbetriebs Straßenwesen die Umsetzung des Landtagsbeschlusses „Lärmschutz durch Photovoltaikanlagen“ vor. Ihr gehören auch das Infrastrukturministerium, das Umweltministerium die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) sowie die Bürgermeisterin der Gemeinde Michendorf, Cornelia Jung, und Mitglieder der Bürgerinitiative „Lärmschutz Jetzt“ an.
Für Planung und Bau dieses Projekts nahe der Gemeinde Michendorf ist die DEGES verantwortlich, die das Interessenbekundungsverfahren mit einem Investitionsaufwand von mehr als 25 Millionen Euro durchführt.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg
