Neue Gesamtschule in der Haeckelstraße
Mit drei Zügen startet zum Schuljahr im August eine neue Gesamtschule am Standort Haeckelstraße in Potsdam West. Damit folgten die Stadtverordneten in der Sitzung am 6. April dem Dringlichkeitsantrag des Oberbürgermeisters. „Ich bin sehr froh, dass wir im Sinne der Eltern und Schüler jetzt diese Lösung anbieten können“, freut sich Manja Orlowski, bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Stadtfraktion.
Vorausgegangen waren dieser Entscheidung aufregende Tage, die durch harte und konzentrierte Arbeit hinter den Kulissen geprägt waren: Schon vor dem offiziellen Abschluss des „Ü-7-Verfahrens“, in dem sich Schüler und Eltern für die Fortsetzung des Bildungsweges nach der Grundschule entscheiden müssen war deutlich, dass es viel mehr Bewerbungen um Gesamtschulplätze gibt als in Potsdam zur Verfügung stehen. Daraufhin wurde von den Bildungspolitikern vorgeschlagen, anstelle eines neuen Gymnasiums an der Haeckelstraße dort noch zum nächsten Schuljahr eine neue Gesamtschule oder eine Filiale der Voltaire-Schule - die die meisten Schülerbewerbungen hat - zu gründen. Eine Filiallösung wurde von der Voltaire abgelehnt; mit zu vielen Kompromissen und im Schulalltag untauglichen Widrigkeiten ist dieses Modell behaftet. Schulleiterin Karen Pölk sagte aber zu, eine eigenständige neue Schule mit voller Kraft und auch mit manpower zu unterstützen.
Diese Position hat die noch ganz frisch im Voltaire-Leitungsamt stehende Pädagogin mit Verve und Überzeugungskraft vor den Stadtverordneten skizziert: „Wir wollen gern Geburtshelfer für das Fundament der neuen Schule sein“, versprach sie. „Ich finde dieses Engagement unglaublich bemerkenswert“, sagt Manja Orlowski. „Denn es zeigt, dass mit gemeinsamer Anstrengung auch verwaltungstechnisch Unmögliches möglich werden kann. Der zuständige Schulrat Herr Dörnbrack, die Schulverwaltung und das Kollegium der Voltaireschule mit Frau Pölk an der Spitze haben es in wenigen Tagen geschafft, eine von vielen Eltern akzeptierte Lösung zu finden.“
Schule und Schulamt hatten alle Familien, deren Erstwunsch Voltaire nicht erfüllt werden konnte, per Brief über die neue Möglichkeit und ihre Rahmenbedingungen informiert und um Vertrauen gebeten: Drei Züge am Standort Haeckelstraße ab Oktober, bis dahin Nutzung von Räumen in der Zeppelingrundschule, eine mit dem Konzept der Voltaireschule vertraute Schulleitung, stundenweise Unterstützung von engagierten Voltaire-Lehrern. Mit Erfolg; die neue Schule war quasi noch vor Beschluss der Stadtverordneten mit Schülern gefüllt.
„Ich hoffe jetzt gemeinsam mit allen Eltern und Schülern auf einen guten Start und danke allen Beteiligten für ihre unbürokratische Unterstützung“, so Orlowski. „Ich persönlich finde die jetzt gefundene Lösung gerade mit Blick in die nahe Zukunft charmant: Die weiterführende Schule im Bornstedter Feld kann neue Heimstatt dieser Gesamtschule werden. Damit würden wir dort nicht halbleer starten, sondern mit einem gewachsenen Schüler- und Lehrerteam.“ Diese „Schulgeburt“ habe aber auch eins deutlich gezeigt, so Orlowski abschließend: „Bildungspolitiker und Stadtverwaltung müssen sich dringend mit der Schullandschaft in Potsdam auseinander setzen. Das war nur der erste Schritt; weitere müssen folgen.“
Veröffentlicht von:
SPD Potsdam
