Landeshauptstadt Potsdam will Kinderarmut stärker bekämpfen
Potsdams Sozialbeigeordneter Mike Schubert hat im Rahmen des AWO-Aktionstages gegen Kinderarmut die Wiederaufnahme der Erarbeitung des Maßnahmeplans zur Bekämpfung von Kinderarmut in der Landeshauptstadt angekündigt. Dafür wurden die Wohlfahrtsverbände und andere Akteure in Potsdam um Mitwirkung gebeten.
„Kinder in Armut habe keine Chance ihre Situation selbst zu beeinflussen. Deshalb steht die Gesellschaft in der Pflicht ihnen zu helfen“, sagte der Sozialbeigeordnete in seiner Rede. „Eine Stadt, die in Rankings immer wieder als kinderfreundliche Kommune bezeichnet wird, muss sich auch der Bekämpfung der Kinderarmut als einen Schwerpunkt annehmen.“ Die Vorlage des Maßnahmeplans war von der Stadtverordnetenversammlung bereits im Jahr 2013 beschlossen worden. Ziel war es damals gewesen, den Plan bis zum Beginn des Jahres 2016 fertigzustellen. Zwischenzeitlich waren die Arbeiten ins Stocken geraten.
Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2015 ist deutschlandweit fast jedes vierte Kind von Armut betroffen oder bedroht: 2,6 Millionen Kinder unter 15 Jahren wachsen demnach in einer Familie auf, die wegen des geringen Haushaltseinkommens als armutsgefährdet gilt oder SGB II-Leistungen bezieht. Das Zweite Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) regelt die Förderung von erwerbsfähigen Personen ab 15 und unter 65 Jahren sowie deren Angehöriger, soweit diese ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können.
In Potsdam befanden sich im Zeitraum von Februar 2016 bis November 2016 durchschnittlich 3713 Kinder im SGB II–Bezug. Im Verhältnis zu 29.464 in Potsdam lebenden Kindern entspricht dies einer Quote von 12,60 Prozent. Dies liegt unter der Quote des Landes Brandenburg aber immer noch zu viel. 2712 Eltern beantragten im Jahr 2016 über das Bildungs- und Teilhabepaket Unterstützung für das Mittagessen in Kita, Schule.
Potsdam, 27.03.2017Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
