Kunden durch Stadtwerke Potsdam übervorteilt?
Zur Einführung von Sondertarifen bei Fernwärme erklärt der Stadtverordnete fraktionslose Stadtverordnete Pete Heuer:
Die Stadtwerke versuchen offenbar einen Beschluss der Stadtverordneten zur Prüfung der Einführung einer Preisgleitformel für Fernwärme zu unterlaufen. Nach Informationen von StadtSpuren sollen die sechs Wohnungsunternehmen, die in StadtSpuren zusammenarbeiten, langfristige Sonderkonditionen mit den Stadtwerken für Fernwärme vereinbart haben. Ob sich diese Konditionen tatsächlich als Vorteil für die Mieter erweisen, kann bezweifelt werden. Die einmalige minimale Preissenkung von 6% über einen Zeitraum von vier Jahren dürfte sich ausgehend vom momentan völlig überteuerten Preis, schnell als Flop herausstellen. Erst im Januar 2009 gab es eine Preiserhöhung um 29%, obwohl die die EWP ihren Unternehmensgewinn bereits 2008 drastisch steigern konnte. Die StadtSpuren-Unternehmen haben ihren Mietern damit einen Bärendienst erwiesen.
Offenbar sichern die Stadtwerke sich damit die millionenschweren Garantiezahlungen an den Anteilseigner edis, die in einem fragwürdigen Ergebnisabführungsvertrag vereinbart wurden. Die übrigen Potsdamer Fernwärmekunden kann es freuen. Sinken die Bezugspreise für Erdgas müssen die Stadtwerke auch den Allgemeinen Fernwärmepreis senken. Ab Januar dürften damit für alle Privatkunden 6% Preissenkung fällig sein. Steigt der Weltmarktpreis hingegen, lässt sich der Allgemeine Fernwärmepreis nicht beliebig nach oben treiben, da sich mit Blick auf den „StadtSpuren-Tarif“ die Billigkeit der Preissteigerung nur schwer nachweisen lässt.
Es stellt sich die Frage nach der Rolle der städtischen Aufsichtsratsmitglieder in diesem Verwirrspiel. Als Vorkämpfer für Transparenz sind sie bisher nicht in Erscheinung getreten.
Potsdam, 28.11.2009Veröffentlicht von:
Stadtverordneter Pete Heuer
