Kompromissvorschlag für die Schleuse Kleinmachnow
Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger hat das Engagement einer neuen Allianz für den Ausbau der Kleinmachnower Schleuse begrüßt. Das Aktionsbündnis aus Wirtschaftsunternehmen, Gewerkschaften und Schifffahrtsverbänden hat heute bei einer Pressekonferenz in Potsdam gegen die Entscheidung von Bundesverkehrsminister Ramsauer protestiert, die Erweiterungspläne für die Anlage im Teltowkanal zu stoppen. Der Minister selbst bringt nun einen Kompromissvorschlag ins Gespräch: den Ausbau der Schleuse in der seit Jahren diskutierten Länge von 115 statt 190 Metern.
Jörg Vogelsänger traf die plötzliche Kehrtwende aus Berlin vor drei Wochen genau so überraschend wie viele Unternehmer der Logistikbranche, die nun um das Entwicklungs-potenzial des Brandenburg-Berliner Teltowkanals als Verbindung zwischen Spree-Oder-Wasserstraße und Unterer Havelwasserstraße bangen. „Die Entscheidung gefährdet nicht nur die Leistungsfähigkeit des ostdeutschen Wasserstraßennetzes, sondern konterkariert auch die Pläne vom einheitlichen europäischen Ausbaustandard. Dieses bedeutende und bereits planfestgestellte Infrastrukturvorhaben einfach zu kippen, bedeutet wirtschaftlichen Rückschritt und ist deshalb nicht akzeptabel. Ich fordere Minister Ramsauer auf, sich der Debatte um einen Kompromiss nicht zu verwehren“, so Verkehrsminister Vogelsänger.
Wie eine infrastrukturell wie wirtschaftlich sinnvolle und auch dem Naturschutz gegenüber verantwortliche Lösung aussehen könnte, liege beim Blick auf die nun vom Bundesministerium favorisierte Sanierung der über 100 Jahre alten Schleusenanlagen auf der Hand. Vogelsänger: „Eine Alternativlösung könnte der Ausbau auf 115 Meter Länge sein. Es ist höchste Zeit, dass der Bund diesen Vorschlag ernsthaft auf die Möglichkeiten seiner Umsetzung prüft, statt weiter an der Sanierung eines Nadelöhrs im Brandenburger Wasserstraßennetz zu planen.“
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Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft / Foto: Lienhard Schulz
