Jubiläum: Vogelsänger gratuliert zu 90 Jahren S-Bahn
Brandenburgs Verkehrsminister Jörg Vogelsänger und Berlins Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler taufen morgen (8. August, 12.15 Uhr) den Jubiläumszug am Berliner Nordbahnhof auf die Namen „Brandenburg“ und „Berlin“. Zuvor wird der Zug bereits um 11.00 Uhr in Bernau erwartet.
Vogelsänger: „Obwohl Brandenburg gewissermaßen nur der Juniorpartner der Berliner S-Bahn ist, war und bleibt sie für uns immer ein wichtiger Standortfaktor, mit dem Kommunalpolitiker, Unternehmen, Gewerbetreibende und Bildungs- und Kultureinrichtungen werben. Am Ende überwiegt bei allem, was Berliner und Brandenburger mit ihrer S-Bahn erlebt haben, der Stolz. Und der ist auch berechtigt: Viele Metropolen der Welt beneiden die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg um ihr gut ausgebautes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr, dessen Rückgrat die S-Bahn ist. Mit der zunehmenden Beliebtheit des Berliner Umlands wächst auch die Bedeutung der S-Bahn. Kontinuierlich steigende Pendlerzahlen belegen das Vertrauen in den schienengebundenen Nahverkehr.“
Die Entwicklungsgeschichte der S-Bahn reicht bis weit vor das Jahr 1924 zurück. Bereits vor der Jahrhundertwende verkehrten besondere Vorortzüge auf den nach Berlin führenden Bahnstrecken, damals allerdings noch mit Dampfloks bespannt. Schon in den 1880er-Jahren erhielten diese Vorortzüge auf vielen Strecken eigene Gleise. Die Trennung vom Netz des Regional-, Fern- und Güterverkehrs charakterisiert bis heute eine Stärke der S-Bahn. Auch bei der Elektrifizierung ab 1924 führten gleich zu Beginn zwei Strecken über die Berliner Stadtgrenze hinaus. Bernau (1924) und Oranienburg (1925). Erkner und Potsdam folgten wenige Jahre später (1928).
Schon in der Nachkriegszeit wurden Prioritäten gesetzt. Es erfolgten weitere Netzergänzungen im Berliner Umland, beispielsweise Königs Wusterhausen, Teltow, Strausberg, Flughafen Schönefeld. Der Mauerbau unterbrach ab 1961 unter anderem die Strecken nach Potsdam, Oranienburg und Teltow.
Nach der Wiedervereinigung begann die Schließung der durch den Mauerbau entstandenen Lücken. Es erfolgten baldige die Wiederinbetriebnahme der Strecken nach Potsdam, Hennigsdorf, Teltow und der direkten Verbindung nach Oranienburg. Auch die nunmehr 90 Jahre alte Verbindung zwischen dem Berliner Stadtzentrum und Bernau wird seit 2001 wieder direkt befahren. Seit dem 30. September 1997 erschließt der neue Haltepunkt Bernau-Friedenstal ein nach der Wende neu entstandenes Wohngebiet.
Potsdam, 07.08.2014Veröffentlicht von:
MIL Brandenburg
