Forstminister dankt freiwilligen und Berufsfeuerwehren: Gemeinsam Waldbrände verhindern und bekämpfen
Anlässlich des Parlamentarischen Abends des Landesfeuerwehrverbands Brandenburg e.V. heute im Potsdamer Landtag hat Forstminister Jörg Vogelsänger für die gute Zusammenarbeit zwischen Forst- und Feuerwehrleuten bei der Bekämpfung von Waldbränden gedankt.
Vogelsänger: „Wir wissen alle, dass Brandenburg aufgrund seiner Gegebenheiten die Waldbrandstatistik in Deutschland anführt. Was wir aber in den vergangenen Tagen erleben mussten, stellte die Brandbekämpfer vor Herausforderungen wie seit Jahren nicht. Ohne den Einsatz der ehrenamtlichen und Berufsfeuerwehrleute, die selbst in brenzlige Situationen geraten können, wären die Schäden um ein Vielfaches höher gewesen. In diesen Dank schließe ich auch ausdrücklich die Familien, die Arbeitgeber und Kollegen der Mitglieder der freiwilligen Wehren ein, die es möglich machen, dass unsere ehrenamtlich tätigen Kameraden mit dem ersten Signal in den Einsatz ziehen können. Kommt es zu einem Waldbrand, sind viele Helfer, schnelles Handeln und gute Ortskenntnis gefragt.“
In diesem Jahr hat es bereits 195 Brände gegeben. Insgesamt wurde eine Fläche von 288,9 Hektar vernichtet.
Feuerwehren des Landes Brandenburg und der Landesbetrieb Forst Brandenburg arbeiten Hand in Hand, um den Brandenburger Wald vor größeren Verlusten bei Waldbränden zu schützen. Seit 2007 gibt es einen gemeinsamen Erlass des Innen- und des Forstministeriums, in dem die Verantwortlichkeiten und Aufgaben klar geregelt sind. Die Förster sind für alle Maßnahmen zur Waldbrandvorbeugung zuständig. Die Waldbrandbekämpfung liegt in der Zuständigkeit der Feuerwehren, die auch die Einsatzleitung im Falle eines Brands stellt. Zur Waldbrandvorbeugung gehört neben der Anlage von Löschwasserentnahmestellen und befahrbaren Wegen, die flächendeckende Überwachung des Waldes durch Kameras.
Waldbrand-Früherkennung
Mit 108 Kamera-Systemen gewährleistet der Landesbetrieb Forst Brandenburg eine flächendeckende Überwachung der 1,1 Millionen Hektar Wald aller Eigentumsarten und Waldbesitzer bei Brandgefahr. Die Bilder der Kameras laufen in sechs Waldbrandzentralen und werden von speziell geschulten Forstmitarbeitern ausgewertet. Steigt irgendwo über den Baumwipfeln Rauch auf, erkennen die Sensoren die Rauchwolken bis zu einer Entfernung von 20 Kilometern. Sobald mehrere Kameras die Rauchwolken erfasst haben, wird automatisch der Brandort ermittelt. Nur wenige Sekunden vergehen von der Erkennung des Rauchs bis zur Alarmierung der Feuerwehrleitstelle.
Die vielen freiwilligen Feuerwehren konnten in den letzten Jahren ihre Technik modernisieren und sind damit gut vorbereitet auf die Waldbrandbekämpfung, Minister Vogelsänger lobt die Einsatzbereitschaft der vielen Freiwilligen Frauen und Männer im Land, die durch Waldbrände immer wieder zu langen Einsätzen alarmiert werden.
Bei Trockenheit und hohen Temperaturen steigt schnell die Waldbrandgefahr
Brandenburg ist mit einem Anteil von 70 Prozent Kiefern an der Waldfläche und leichten Sandböden besonders brandgefährdet. Die EU stuft Brandenburg in die höchsten Waldbrandgefahrenklassen ein und stellt es damit auf die gleiche Stufe wie Südeuropa.
Geringe Niederschläge und hohe Temperaturen haben in diesem Jahr schon zu mehr Waldbränden geführt als es das ganze letzte Jahr der Fall war. Während 2014 nur 27,4 Hektar betroffen waren und es 115-mal brannte, wurden bisher bereits 195 Brände gezählt und 288,9 Hektar geschädigt. Der größte Waldbrand der letzten 20 Jahre ereignete sich 1993 in der Nähe von Peitz mit 295 Hektar Waldfläche.
Das Brandenburger Forstministerium informiert über seine Internetseite über die jeweils aktuell geltenden Waldbrandgefahrenstufen, die seit 2014 bundesweit in fünf Levels erfasst werden.
http://www.mlul.brandenburg.de/info/waldbrandgefahrenstufen
http://www.mlul.brandenburg.de/wgs/text
Weitere Informationen zu Fragen des Waldbrandschutzes und der Waldbrandgefahr: http://www.mlul.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.392059.de
Potsdam, 09.07.2015Veröffentlicht von:
MLUL
