FDP: Friedrich Ebert in Potsdam angemessen ehren
27.03.2009 - Die FDP Potsdam fordert die Verwaltung auf, an den Straßenschildern der Friedrich Ebert-Str. Hinweise auf den Reichspräsidenten Friedrich-Ebert-Senior anzubringen und damit eine ausdrückliche Widmung der Straße auf seinen Namen zu verdeutlichen. Die Fraktion FDP/Familienpartei hat einen entsprechenden Antrag in die StVV eingebracht.
Die Friedrich-Ebert-Straße entstand 1946 durch die Zusammenlegung der Hohewegstraße (Schloßstraße bis Am Kanal), der Nauener Straße (Am Kanal bis Nauener Tor) und der Spandauer Straße (Nauener Tor bis Alleestraße). Sie wurde zunächst nach dem sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1871-1925) benannt. Da F. Ebert in der SED-Ideologie als »Arbeiterverräter« abgelehnt wurde, wurden den Straßenschildern später Erklärungen beigegeben, die den Straßennamen auf seinen Sohn, den (Ost-)Berliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert (1894-1979), der seit 1949 Mitglied des Politbüros der SED war, bezogen. In Potsdam ist nach FDP-Recherchen auch nach dem Mauerfall nie klargestellt worden, dass mit der Strasse der Reichspräsident geehrt werden soll.
Vor über 90 Jahren, am 11.2.1919 wurde Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten gewählt. Sein Wirken hat maßgeblich dazu beigetragen, dass extremistische Kräfte von links und rechts nach dem 1. Weltkrieg keine Chance bekamen, die Macht zu ergreifen. So hat Ebert schon Ende 1918 dafür gesorgt, dass die Entscheidung über die deutsche Zukunft einer demokratisch gewählten Nationalversammlung zufiel. Ebert ist als Reichspräsident stets für Demokratie und Freiheit eingetreten, wofür er von Rechts- und Linksaußen scharf attackiert wurde.
Der zwischenzeitliche Namensgeber, der Straße, Friedrich Ebert jun., war hingegen in der Nachkriegszeit trotz seiner sozialdemokratischen Herkunft ein williger Lakai des SED-Regimes in hohen repräsentativen Funktionen (u.a. Präsident der Volkskammer, Oberbürgermeister von Ostberlin und stv. Vorsitzender des Staatsrates). In seine Zeit als Oberbürgermeister fällt der Bau der Berliner Mauer. Die Stadt Berlin hat ihn 1992 aus der Liste der Ehrenbürger gestrichen.
Veröffentlicht von:
FDP Kreisverband Potsdam
