Erfolgreicher Tag der bipolaren Störung in Potsdam
Am 25. Mai fand zum ersten Mal der Tag der bipolaren Störung in Potsdam statt. Die bipolare Störung ist eine schwere psychische Erkrankung, die sich durch Manien und Depressionen ausdrückt. Daran erkranken in Deutschland bis zu zwei Millionen Menschen im Laufe ihres Lebens. Ein Informationsstand in der Brandenburgischen Straße fand regen Zulauf. Dort erfuhren Interessierte, dass an einer bipolaren Störung unter anderen zahlreiche Künstler litten und leiden. Darunter der Maler Vincent van Gogh sowie die Musiker Falco und Sting.
Mehr als 50 Teilnehmer besuchten die abendliche Abschlussveranstaltung der Selbsthilfevereinigung „bipolaris e. V." im Potsdamer Kulturzentrum. Dort erläuterte Dr. Christian Kieser, dass Menschen mit bipolaren Störungen in Deutschland nur unzureichend versorgt seien. Die seelische Erkrankung verlaufe individuell unterschiedlich. Sehr beunruhigend bleibe nach den Worten des Psychiaters die hohe, 15-prozentige Suizidrate.
Die Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger betonte in ihrem Grußwort, wie stark Menschen mit schweren seelischen Störungen um ihre gesellschaftliche Anerkennung als Kranke kämpfen müssten. „Patienten, die zum Beispiel ein künstliches Hüftgelenk erhalten, gehen nach der Klinik in die Reha. Bei Behandlungen im Krankenhaus wegen psychischer Erkrankungen ist die anschließende Reha weniger selbstverständlich. Sie kann jedoch helfen, im Alltag wieder Fuß zu fassen."
Später erzählten Betroffene und Angehörige davon wie es ist, mit einer bipolaren Störung zu leben und gründeten Potsdams erste Selbsthilfegruppe für bipolare Störungen. Dies begrüßte die Beigeordnete Elona Müller-Preinesberger. Ein erstes Treffen der Selbsthilfegruppe findet statt am 8. Juni um 18 Uhr im Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum Potsdam (SEKIZ) in der Hermann-Elflein-Straße 11.
Weitere Ansprechpartner/Informationen zum Thema bipolare Störungen:
Kontakt: Uwe Wegener, bipolaris - Manie und Depression Selbsthilfevereinigung Berlin-Brandenburg e. V., Holsteinische Straße 1, 12157 Berlin. E-Mail: bipolaris@bipolaris.de, Telefon 030 - 91 70 80 02, Fax 030 - 89 37 22 61. Internet: www.bipolaris.de
Angelika Tornow, SEKIZ, Hermann-Elflein-Straße 11, 14467 Potsdam, Telefon 0331 - 62 00 280, E-Mail: hilfe@sekiz.de
Dr. Christian Kieser, Chefarzt und Leiter des Zentrums für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum Ernst von Bergmann, Charlottenstraße 72, 14467 Potsdam, Telefon 0331 - 24 17 502
Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
