Erfolgreicher Abschluss des Digitalisierungsprojekts zu Reinhold Mohr
Landeshauptstadt Potsdam
Das Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte hat unter dem Titel „Reinhold Mohr (1882-1978). Zwischen Tradition und Moderne“ ein Digitalisierungsprojekt durchgeführt. „Dank der erneuten Unterstützung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg konnte dieses interessante Projekt, das bereits 2019 begonnen wurde, in unserem Stadtmuseum nun erfolgreich abgeschlossen werden,“ sagt Noosha Aubel, Beigeordnete für Bildung, Jugend, Kultur und Sport der Landeshauptstadt. Der Projektzeitraum lief vom 1. April bis zum 31. Dezember 2020.
Ziel des Digitalisierungsprojektes war es, auch den zweiten Teil des mehr als 1000 Einzelblätter umfassenden Sammlungsbestandes aus dem Nachlass des langjährigen Potsdamer Stadtarchitekten Reinhold Mohr zu digitalisieren und die zum Teil sehr fragilen Architekturentwürfe somit der Forschung vollumfänglich zur Verfügung stellen zu können. „Wir sind sehr glücklich, dass trotz coronabedingter Arbeitseinschränkungen der komplette Nachlass von Reinhold Mohr digitalisiert werden konnte“, sagt die Museumsdirektorin Jutta Götzmann.
Reinhold Mohr, 1882 in Stuttgart geboren, wirkte über 40 Jahre als Stadtarchitekt in Potsdam. Er trat am 1. Juli 1911 in Potsdam eine Architektenstelle im Städtischen Hochbauamt an. Zu seinem Aufgabenfeld gehörten Bauberatung, Entwurf und Bauleitung städtischer Bau- und Unterhaltungsarbeiten sowie städtebauliche und gestalterische Fragen. Von 1918–1932 begleitete er die Umsetzung bedeutender öffentlicher Bauvorhaben der Stadt. Unter den Entwürfen, die Mohr als Privatarchitekt ausführte, ragt die Turnhalle für den Bankier Herbert Gutmann heraus. Mit seinem besonderen Engagement für die farbige Gestaltung des Stadtbildes und öffentlicher Innenräume pendelte Mohr zwischen Expressionismus und Moderne.
Aus dem umfangreichen Nachlass, der bereits 1965 an das Potsdam Museum gelangte, konnten im Rahmen des Projektes 2020 weitere 50 ausgewählte Objekte wissenschaftlich bearbeitet werden durch den Architekturhistoriker und Mohr-Kenner Thomas Sander. Neben Objekttexten entstanden auch sammlungsübergreifende Objektgruppen zu einzelnen architektonischen Projekten oder Themenkomplexen aus dem Nachlass Mohrs, beispielsweise zum Potsdamer Seekrug, zum Wieder- und Neuaufbau nach 1945 und zum Palast Barberini. Sie stehen ab sofort allen Interessierten und Forschenden unter www.museum-digital.de online zur Verfügung.
Darüber hinaus ist der Komplettbestand für Nutzer vollumfänglich über die hausinterne Objektdatenbank recherchierbar und die Digitalliste auf Anfrage verfügbar.
Potsdam, 04.03.2021
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Landeshauptstadt Potsdam
