Eisdecke auf Brandenburger Gewässer bleibt unberechenbar
Trotz gegenwärtigen sehr niedrigen Temperaturen und einer weiteren Frostverschärfung in den kommenden Tagen bleiben die Eisflächen auf Brandenburger Gewässer unberechenbar. So sind die Gefahren auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen und der Gang auf das Eis kann deshalb schwere Folgen haben. Erst am gestrigen Tage (31. Januar 2012) brach in den Vormittagsstunden ein 75-jähriger Eissegler in den Wandlitzsee in Stolzenhagen im Landkreis Barnim ein. Der Mann konnte jedoch durch das beherzte Eingreifen eines Anwohners sowie den Rettungsmaßnahmen der Feuerwehr und Polizei gerettet werden.
Aus diesem aktuellen Anlass warnt die Polizei nochmals ausdrücklich vor dem Betreten von Eisflächen im Land Brandenburg. Unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten des Wassers, durch Untiefen auf dem Gewässergrund entstehende Strudel, einfließende Abwässer sowie auch die Schifffahrt beeinflussen die Tragfähigkeit der Eisdecke unberechenbar und erhöhen die Gefahren. Eine hinzukommende Schneedecke auf dem Eis lässt die gefährlichen Stellen und versteckte Gefahren nicht erkennen.
Winterport auf dem Eis ist nur auf Spritzeisbahnen oder auf überfluteten Wiesen sicher. Kommt es dabei zum Eiseinbruch, besteht hier selten Lebensgefahr. Wer dagegen zugefrorene Seen, Flüsse und Kanäle betritt, gefährdet sich und andere.
Eisflächen sollten weiterhin niemals mit Fahrrädern, Mopeds oder anderen Kraftfahrzeugen betreten bzw. befahren werden.
Aufgrund der derzeitigen Winterschulferien appelliert die Polizei nachdrücklich auch an alle Eltern, ihre Kinder über die Gefahren zu informieren und richtiges Verhalten mit ihnen üben.
In diesem Zusammenhang rät die Wasserschutzpolizei:
Auch bei starker Eisdecke gilt:
- Kinder nicht unbeaufsichtigt auf eine Eisfläche lassen.
- Eis nicht allein betreten - keiner kann Hilfe holen.
- Eis nicht bei Dunkelheit, Nebel und Neuschnee betreten.
- Eisflächen nicht mit dem Fahrrad, Motorrad, Auto oder anderen Fahrzeugen befahren.
- Sollte das Eis doch betreten worden sein und es beginnt unter den Füßen zu knacken, flach auf das Eis legen und vorsichtig zum Ufer zurück robben.
Was ist zu tun, wenn jemand Eingebrochen ist?
- Nach Möglichkeit sollte dem Eingebrochenen nicht allein auf dem Eis geholfen werden. Weitere Helfer sind vor Ort zu suchen und die Feuerwehr und Polizei zu alarmieren.
- Dem Verunglückten sich niemals stehend nähern.
- Hilfsmittel, z.B. Bretter, Leine, Rettungsringe zur Rettung nutzen.
- An Eigensicherung, z.B. durch eine Leine, denken.
- Den Eingebrochenen ansprechen und ermutigen.
- Dem Eingebrochenen nicht die Hand, sondern Hilfsmittel, zum Festhalten und Herausziehen, z.B. eine Jacke, Seil, Ast oder Stange, reichen.
- Nach der Rettung den Betroffenen sofort wärmen und wenn möglich trockene Kleidung anziehen.
Potsdam, 04.02.2012
Veröffentlicht von:
Polizei Brandenburg
