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Potsdam, 26.11.2021

Dr. Jan Nitzbon vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung erhält den 15. Potsdamer Nachwuchswissenschafts-Preis


Landeshauptstadt Potsdam

In Anerkennung seiner herausragenden Leistungen erhält Dr. Jan Nitzbon den 15. Potsdamer Nachwuchswissenschafts-Preis für seine mit „summa cum laude“ bewertete Dissertation „Modelling the evolution of ice-rich permafrost landscapes in response to a warming climate“. Dr. Nitzbon hat an der Humboldt Universität zu Berlin im Fach Geographie promoviert und seine Forschung am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), in Potsdam durchgeführt. Die Arbeit schließt eine Wissenslücke in der Erdsystemforschung und liefert erstmals Einsichten, warum der Permafrost der Arktis schneller und intensiver auf die Klimaerwärmung reagiert als bislang vorhergesagt.

Oberbürgermeister und Juryvorsitzender Mike Schubert sagt: „Wie in den Jahren zuvor wurden sehr gute Forschungsarbeiten nominiert. Ich bin begeistert davon, dass eine Arbeit aus dem Bereich der aktuellen Klimafolgenforschung ausgewählt wurde, die den Wissenschaftsstandort Potsdam repräsentiert und die am Standort Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts geleistete exzellente Forschungsarbeit verdeutlicht. Mit Jan Nitzbon haben wir einen engagierten und sympathischen Nachwuchswissenschaftler ausgewählt, der mit dem Wissenschaftsstandort Potsdam verbunden ist.“

Die Landeshauptstadt Potsdam zeichnet mit dem mit 5000 Euro dotierten Preis junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Region Potsdam für besondere Leistungen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn aus. So soll das Ansehen Potsdams als Stadt einer lebendigen und zukunftsorientierten Wissenschaft weiter gefestigt werden. Die Auszeichnung findet heute im Rahmen der Festveranstaltung zum Einsteintag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.

Dr. Jan Nitzbon freut sich sehr darüber, dass er für seine Arbeit mit dem Potsdamer Nachwuchswissenschafts-Preis ausgezeichnet wird: „Für mich ist der Preis auch eine besondere Anerkennung, da ich schon seit vielen Jahren auf dem Telegrafenberg in Potsdam arbeite und dort sehr von dem lokalen Forschungsnetzwerk im Bereich der Klimawissenschaften profitiert habe. Ich denke, eine Besonderheit meiner Arbeit ist es, dass in ihr die unterschiedlichen Ansätze und Perspektiven von Feldforschern einerseits und Theoretikern andererseits gleichermaßen zum Tragen kommen. Gleichzeitig ist der Preis daher natürlich ein Ansporn, diesen Forschungsansatz weiter zu verfolgen und dadurch dazu beizutragen, die Bedeutung arktischer Ökosysteme sowie ihre Bedrohung durch den Klimawandel zu vermitteln."

Dr. Jan Nitzbon wurde im Januar 1990 in Gießen geboren. Nach dem Studium der Physik an der Georg-August-Universität in Göttingen nahm er sein Promotionsstudium an der Humboldt Universität zu Berlin auf. Dr. Nitzbon arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung sowie am Alfred-Wegener-Institut am Standort Potsdam. Seine Dissertation schloss er im November 2020 mit „summa cum laude“ ab. Aktuell ist Dr. Nitzbon am AWI in der Sektion Permafrostforschung als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Post Doc) tätig.

Prof. Dr. Julia Boike, stellvertretende Sektionsleiterin Permafrostforschung am AWI, die die Arbeit von Dr. Nitzbon nominiert hat, erklärt: „Die Forschung von Jan Nitzbon beschäftigt sich gezielt mit den großen Wissenslücken in der Erdsystemforschung und liefert erstmals Einsichten, warum der Permafrost der Arktis viel schneller und intensiver auf die Klimaerwärmung reagiert als bislang vorhergesagt. Der Schwerpunkt seiner Forschung lag auf besonders kalten, eis- und kohlenstoffreichen Permafrostablagerungen in der nordostsibirischen Arktis und dort insbesondere auf Landschaften, die durch Eiskeilpolygone gekennzeichnet sind.“

Dr. Moritz Langer, der Dr. Nitzbon gemeinsam mit Prof. Boike während seiner Promotion betreut hat, ergänzt: „Die Arbeit von Jan Nitzbon trägt entscheidend dazu bei, dass wir das Auftauen des Permafrosts in der Arktis besser verstehen. Bislang konnten wir die rasanten thermischen und hydrologischen Veränderungen, die wir in der Arktis beobachten, nur unzureichend mit Modellen nachvollziehen. Herr Nitzbon hat nachgewiesen, dass sehr kleinräumige Prozesse dafür verantwortlich sind, und deshalb auch in globalen Klimasimulationen berücksichtigt werden müssen. Durch die Arbeit von Jan Nitzbon erkennen wir nun deutlich die Wucht, mit der die arktischen Permafrostlandschaften von der Klimaerwärmung getroffen werden.“

Prof. Dr. Bernhard Diekmann, Forschungsstellenleiter des AWI, wird die Laudatio bei der Preisverleihung halten. Er betont: „Die Auszeichnung von jungen, engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Potsdam belegt jedes Jahr erneut das enorme Potential unserer Forschungslandschaft und deren Leuchtkraft weit über die Grenzen Potsdams hinaus. Als Forschungsteam des AWIs Potsdam sind wir stolz darauf, dass diesmal ein Nachwuchswissenschaftler aus unseren Reihen ausgezeichnet wird. Es zeigt von fachlicher Seite, wie enorm die für viele Bürgerinnen und Bürger verborgenen Prozesse in der Arktis auf unser globales Klima wirken. Dieser Erkenntnisgewinn ist relevant für Entscheidungstragende. Andererseits freuen wir uns natürlich über die Sichtbarkeit und Wertschätzung unserer Forschung und die Erfüllung unserer Aufgabe, Talente zu fördern. Letztere sind unsere Hoffnungstragenden von morgen. Jan Nitzbon gehört dazu.“

Pandemiebedingt findet die Festveranstaltung zum Einsteintag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften als Hybrid-Veranstaltung im Nikolaisaal statt. Sie wird im Livestream heute Abend ab 19 Uhr übertragen unter www.bbaw.de/live.

In diesem Jahr lagen der Jury neun Arbeiten zur Bewertung vor. Neben Oberbürgermeister Mike Schubert gehörten Prof. Dr. Susan Neiman vom Einsteinforum, Prof. Dr. Rolf Emmermann, ehem. Vorstand des Deutschen Helmholtz Zentrum GFZ, Prof. Dr. Heinz Kleger, ehem. Universität Potsdam, Prof. Dr. Ralf Engbert von der Universität Potsdam sowie Prof. Dr. Bernd Müller-Röber von der Universität Potsdam der Jury an.

Potsdam, 26.11.2021

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

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