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Potsdam, 14.06.2012

Die Andere begrüßt Kunsthalle am Jungfernsee

14.06.2012 - Vor einigen Wochen erfuhr unsere Fraktion durch die Lokalpresse, dass der Oberbürgermeister seit Monaten mit Hasso Plattner über den Bau einer Kunsthalle auf dem Grundstück des Mercure-Hotels verhandelt hatte. Auf dem gleichen Wege teilte Herr Plattner mit, dass er seine Kunsthalle wegen anhaltender Kritik nunmehr auf seinem Campus am Jungfernsee errichten möchte.

Oberbürgermeister Jakobs versuchte wochenlang, den Eindruck zu erwecken, dass Hasso Plattner die Kunsthalle nicht in Potsdam sondern in Berlin errichten wird, wenn ihm das Grundstück des Hotels Mercure nicht zur Verfügung gestellt und der Abriss dieses Gebäudes in Frage gestellt werden sollte.

Durch die Entscheidung Plattners, die Kunsthalle an einem anderen Ort in Potsdam zu bauen, hat sich die Informationspolitik des Oberbürgermeisters gegenüber den Stadtverordneten nun als plumpes Täuschungsmanöver herausgestellt. Offenbar ging es Jakobs in den monatelangen Verhandlungen mit Plattner vorrangig darum, das Hotel Mercure abzureißen. Dafür war er sogar bereit, die demokratischen Mitwirkungsrechte der Stadtverordneten zu unterlaufen und im schlimmsten Fall ein Scheitern des Kunsthallenprojektes zu riskieren.

In den letzten Wochen haben Stadtverordnete der Rathauskooperation und Lokaljournalisten immer wieder versucht, alle, die nicht vorbehaltlos in den Jubelrefrain einstimmten, als Nörgler und Querulanten zu denunzieren. In der Stadtverordnetenversammlung wurden kritische Nachfragen niedergebrüllt – bevor die Diskussion auf Beschluss der Mehrheit abgebrochen und wieder in die Hinterzimmer verlegt wurde.

Leider ist eine angemessene öffentliche Diskussion um den besten Standort für eine Kunsthalle in Potsdam derzeit nicht möglich, weil die Stadtschlossfraktionen das Projekt für ihre ideologischen Grabenkämpfe gegen die DDR-Architektur missbrauchen.

Die Fraktion Die Andere begrüßt daher die Entscheidung Hasso Plattners, dieses unwürdige Schauspiel dadurch zu beenden, dass er die Kunsthalle am Jungfernsee baut. Damit entzieht sich Plattner der Vereinnahmung der Kunsthalle für eine fragwürdige Stadtbildbereinigungspolitik und emanzipiert sein Projekt dadurch von der Rathauskooperation.


Hannes Püschel
Stadtverordneter

Potsdam, 14.06.2012

Veröffentlicht von:
Die Andere

Info Potsdam Logo 2012-06-14 16:28:32 Vorherige Übersicht Nächste


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