Deutscher Fernsehpreis: HFF-Professor Ulrich Reuter nominiert
08.09.2009 - Zum 11. Mal wird in diesem Jahr der Deutsche Fernsehpreis verliehen. In der Kategorie Beste Musik wurde Ulrich Reuter, Professor für Filmkomposition an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, nominiert. Die Nominierung erfolgte für seine Musik zu Die Freundin der Tochter (D 2009, R: Josh Broecker) und Die Drachen besiegen (D 2009, R: Franziska Buch).
Ulrich Reuter, Filmkomponist und –produzent, wurde 1966 in Bamberg geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik Würzburg, später an der Filmakademie Baden-Württemberg im Studiengang Filmmusik und schloss dort 1994 mit dem Diplom ab. Seitdem arbeitet er als freischaffender Komponist für Fernsehen und Kino. Über 50 Spielfilmmusiken sind bisher entstanden - darunter für die Kinofilme 14 Tage lebenslänglich (1996) und Sara Amerika (1996) in der Regie von Roland Suso Richter - oder im Fernsehbereich für Der Tote im Spreewald (2009 von Christian von Castelberg), Das Wunder von Berlin (2007 von Roland Suso Richter), Späte Rache (2001 von Matti Geschonneck) sowie für Episoden von Tatort und Polizeiruf 110.
1995 wurde Ulrich Reuter als Professor für Filmkomposition an die HFF berufen. Er leitet den Studiengang Filmmusik – seit diesem Jahr ein Masterstudiengang, der sich in seiner projektbezogen-praktischen Anlage an junge Komponistinnen und Komponisten richtet, die bereits über eine fundierte musikalische Ausbildung und kompositorisches Können verfügen.
Beide für den Fernsehpreis nominierten Kompositionen wurden von Reuter in kleinen, kammermusikalisch-akustischen Besetzungen realisiert. Während die Musik in Die Drachen besiegen sparsam eingesetzt und größtenteils aus einem melodischen Hauptthema abgeleitet ist, arbeitet der Score von Die Freundin der Tochter vielgestaltig variierend in einer Stilistik zwischen brahmsscher Romantik und Minimal Music.
„Was mir wichtig ist“, sagt Reuter, „ist die Spezifik. Eine Musik zu finden, die dem Film seinen eigenen, nicht-austauschbaren Ton gibt. Im einen Fall ist der Schlüssel dazu vielleicht eine einfache Melodie, woanders eine komplexe elektronische Klangcollage.“ Gleichzeitig wehrt er sich dagegen, Musik auf ihre Wirkung reduziert zu sehen: „Musik, die im Film lediglich funktionieren soll, die also gar nicht versucht, selbst ästhetisch befriedigend zu sein, interessiert mich gar nicht, weder als Macher noch als Zuschauer.“
Der Deutsche Filmpreis 2009 wird am 26. September verliehen. Erst am Tag der Verleihung entscheidet die aus Produzenten, Journalisten, Schauspielern und weiteren Fernsehschaffenden bestehende Jury über die Vergabe. Die Gala im Colonium wird ab 20.15 Uhr von Sat.1 live übertragen.
Ulrich Reuter, der 1999 für Die Buby Scholz Story (1998 von Roland Suso Richter) schon einmal für den Fernsehpreis vorgeschlagen wurde, sieht dem spannenden Finale jetzt sicher gelassener entgegen. Für Antonia Fenn (HFF-Alumna 2001) dagegen ist die Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt für Der Seewolf (2008 von Christoph Schrewe) eine Premiere. Beide arbeiten übrigens gerade gemeinsam an einem Fernsehfilm für die ARD.
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HFF Hochschule für Film und Fernsehen
