Brandenburg ist Gründerland Nummer 1 im Osten
08.10.2009 - „Brandenburg hat seinen Status als Gründerland Nummer eins in Ostdeutschland konsequent gefestigt. Mit einer Selbständigenquote von 11,8 Prozent liegt Brandenburg an der Spitze der Neuen Länder und deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 11,1 Prozent. Im Vergleich aller deutschen Bundesländer liegt Brandenburg beim Gründungsgeschehen laut KfW-Gründungsmonitor 2009 auf Platz 7. Einen wichtigen Beitrag dazu hat das landesweit aktive ‚Gründungsnetz Brandenburg’ geleistet. Darin sind alle wesentlichen Akteure im Land gebündelt, die Existenzgründungen unterstützen.“
Dieses Fazit zog Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns. Das „Gründungsnetz Brandenburg“ ist im April 2007 aus der Landesinitiative AGiL „Aufbruch: Gründen im Land“ hervorgegangen.
Unter Federführung des Wirtschaftsministeriums hatten bereits im Jahr 2000 vier Ressorts der Landesregierung (Wirtschaft, Arbeit, Wissenschaft, Bildung) ihre Kräfte zur Unterstützung von Existenzgründungen gebündelt. 2002 kamen die brandenburgischen Kammern hinzu, 2003 die Brandenburgische Landesrektorenkonferenz und die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit. Mit der Aufnahme von vier weiteren Partnern im April 2007 - der Bürgschaftsbank Brandenburg GmbH, der InvestitionsBank des Landes Brandenburg (ILB), der ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB) sowie der Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA) Brandenburg GmbH - verbindet das „Gründungsnetz“ seit nunmehr zweieinhalb Jahren alle für das Gründungsgeschehen wesentlichen Akteure im Land.
Ziel des „Gründungsnetzes“ ist es, Brandenburgerinnen und Brandenburger für den Schritt in die Selbstständigkeit zu begeistern, sie fit für die Existenzgründung zu machen und Hilfestellungen bei der Festigung junger Unternehmen zu geben. „Das ist dem Gründungsnetz durch seine maßgeschneiderten Unterstützungsangebote für Gründer und junge Unternehmer sehr gut gelungen, wie die Zahlen eindrucksvoll belegen: Ende 2008 verzeichneten wir in Brandenburg 123.400 Selbstständige - über 15.000 mehr als 2004. Während die Zahl der Erwerbstätigen von 2004 bis 2008 um 2,6 Prozent gestiegen ist, belief sich der Anstieg bei den Selbstständigen auf 14,3 Prozent“, erklärte Minister Junghanns.
Die Finanzierungslandschaft für Gründerinnen und Gründer sei in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert worden, sagte Junghanns. Beispielhaft verwies er auf das Pilotprojekt Mikrofinanzierung, das das brandenburgische Wirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit der brandenburgischen Bürgschaftsbank und dem Schweizer Beratungsunternehmen Financial Development Services S.A. (FIDES) 2009 aus der Taufe gehoben hat. Damit sei eine Lücke bei Fremdfinanzierungen für Kleinstbetriebe geschlossen worden, so Junghanns.
Arbeitsministerin Dagmar Ziegler hob hervor, dass ihr Haus allein 2009 mehr als 6,7 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und aus Landesmitteln zur Verfügung stelle, um Existenzgründungen und Unternehmensnachfolgen zu unterstützen. „Mir ist ganz wichtig, dass Frauen und Männer, die sich selbstständig machen oder ein Unternehmen übernehmen wollen, eine fundierte Beratung und Begleitung erhalten.
Die Ergebnisse zeigen, dass dies gelingt. Auf diese Weise wird ein wesentlicher Beitrag zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit geleistet“, betonte Ministerin Ziegler. Wichtig sei ihr zudem, dass bei den Lotsendiensten und anderen Beratungsangeboten ein Schwerpunkt auf die Frauenförderung gelegt werde. „Denn viele Frauen ziehen eine Selbständigkeit generell seltener in Erwägung als Männer“, sagte Ziegler. Die große Bedeutung der Frauen als Unternehmerinnen und Gründerinnen habe der „Unternehmerinnen- und Gründerinnentag des Landes Brandenburg“ im Juli dieses Jahres einmal mehr belegt. Lotsendienste gibt es zudem für Migrantinnen und Migranten sowie an den Hochschulen für Studierende, Absolventen und Absolventinnen sowie für wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen. Zwischen 2001 und 2008 wurden durch alle Lotsendienste 10.238 Gründungswillige beraten. Davon haben sich 6.942 der Betreuten und somit mehr als zwei Drittel selbständig gemacht (67,8 %).
Zudem werden seit 2007 landesweit drei Beratungsstellen für Unternehmensnachfolge in den drei Kammerbezirken von den jeweiligen Kammern in Kooperation betrieben, welche - ebenfalls gefördert durch das Arbeitsministerium - einen Beitrag zum Gründungsnetz Brandenburg darstellen.
Für junge Leute bis 27 Jahre fördert das MASGF sog. Gründungswerkstätten, in denen Jugendliche in allen drei Kammerbezirken ein eigenes jugendspezifisches Angebot erhalten.
Darüber hinaus verwies Ministerin Ziegler auf das bei der Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA) und der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) angesiedelte Pilotprojekt „Innovationen brauchen Mut“, mit dem - unterstützt vom Arbeitsministerium - hochkarätige Coaches für Gründungswillige engagiert werden können.
Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka hob hervor: „Mit der Zusammenarbeit im Gründungsnetz Brandenburg haben wir die Weichen für die Zukunft gestellt. Unternehmensgründungen sind von großer struktureller Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Sie sind der Motor für Wachstum und Beschäftigung in der Region. Innovative Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft leisten hierzu einen entscheidenden Beitrag. Deshalb wollen wir die Anzahl solcher Gründungen erhöhen, indem wir die Voraussetzungen dafür verbessern. Unsere Hochschulen tragen mit dem Brandenburgischen Institut für Existenzgründungen und Mittelstandsförderung (BIEM) wirkungsvoll dazu bei.“
Im Oktober 2006 haben die neun brandenburgischen Hochschulen und die ZukunftsAgentur Brandenburg gemeinsam mit dem Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium das BIEM gegründet, um die gründungsspezifischen Angebote der Hochschulen des Landes zu bündeln. Insbesondere soll durch das BIEM das Gründungsklima in den Wissenschaftseinrichtungen verbessert sowie die Anzahl, die Qualität und die Nachhaltigkeit technologieorientierter Gründungen erhöht werden. Auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen arbeiten mit dem BIEM zusammen.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg
