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Potsdam, 26.04.2011

Ausstellung „Flucht in den Westen“ eröffnet

Sie waren DDR-Bürger und wollten von der Tschechoslowakei aus nach Österreich fliehen, von Rumänien durch die Donau nach Jugoslawien schwimmen, in Faltbooten über die Ostsee nach Dänemark übersetzen oder als Westdeutscher Fluchtwillige im Kofferraum nach West-Berlin transportieren. Diese und vier weitere Fluchtschicksale stehen im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung in der Gedenkstätte Lindenstraße, die am 28. April um 19 Uhr eröffnet wird.
Die Schicksale stehen als exemplarische Beispiele für die Schicksale von nahezu 2.000 Menschen, die einst im Potsdamer Stasi-Gefängnis inhaftiert wurden, weil ihre Fluchtversuche scheiterten, weil sie verraten wurden oder weil sie als Westdeutsche DDR-Bürgern zur Flucht verhelfen wollten.
Die vorgestellten Fluchtgeschichten ereigneten sich zwischen 1961 und 1988 und erzählen von unterschiedlichen Menschen, denen eines gemeinsam war: Sie wollten nicht länger in der DDR leben und wagten deshalb einen Fluchtversuch, der im Falle des Scheiterns ihr Leben bedrohte und mit Gefängnishaft bestraft wurde.
Die neue Ausstellung informiert darüber hinaus über die Wege, die Menschen einschlugen, um in den Westen zu flüchten, über die Methoden, mit denen sie den eisernen Vorhang überwinden wollten, über Stasi-Untersuchungshaft, Verurteilungen durch DDR-Gerichte, Strafverbüßung und Häftlingsfreikauf durch die Bundesrepublik. Zugleich erweitert der neue Ausstellungsteil den bisherigen Gedenkstättenbereich und macht ihn für die Öffentlichkeit zugänglich.
Kuratorin: Gabriele Schnell
Recherche: Farina Münch
Texte: Farina Münch, Gabriele Schnell, Dr. Hans-Hermann Hertle
Wissenschaftliche Beratung: Dr. Hans-Hermann Hertle/ZZF
Ausstellungsgestaltung: freybeuter, Potsdam

Die Ausstellung wurde gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Öffnungszeiten ab 29. April 2011
Di bis So 10-18 Uhr
Potsdam Museum - Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert
Lindenstraße 54/55

Potsdam, 26.04.2011

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2011-04-26 13:46:26 Vorherige Übersicht Nächste


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