Aus der Potsdamer Oberlinklinik zurück nach Angola
Vor gut einem Jahr hat die Oberlinklinik in Potsdam die damals dreijährige Emilia aus Angola verabschiedet. Die Organisation Friedendsdorf International hatte die kleine, tapfere Emilia mit ihrem beidseitigen Schnürringsyndrom aus dem Westen Angolas nach Potsdam geholt. Emilia konnte nicht gehen, als sie in die Oberlinklinik kam. Mit nur einem Fuß, der als Klumpfuß verdreht war und einem amputierten linken Fuß, konnte sie sich nur hüpfend und schleifend fortbewegen. Nach einem halben Jahr Behandlung in der Oberlinklinik in Potsdam konnte Emilia im Oktober 2009 mit Hilfe von gut angepassten Prothesen frei laufen. Die Kosten für die Behandlung von Emilia wurden von der Oberlinklinik übernommen. Beim Schnürringsyndrom werden einzelne Gliedmaßen während der Schwangerschaft in der Gebärmutter durch tiefe Hauteinziehungen abgeschnürt. Dies beeinträchtigt oder behindert die weitere Entwicklung.
Vor wenigen Tagen hat Christian Heisig, Projektleiter beim Friedensdorf International, ein Foto von Emilia geschickt. „Emilia geht es sehr gut bei ihrer Familie. Unsere Kollegen vor Ort haben sie untersucht und waren froh, dass sich die Mutter sehr gut um Emilia und ihre Prothesen kümmert. Die orthopädischen Hilfsmittel sind intakt und gepflegt.“ Die gute Nachricht von Emilia hat das ganze Team der Oberlinklinik gefreut. „Unser kleiner Sonnenschein Emilia hat letztes Jahr im Flug unsere Herzen erobert. Aus dem kleinen verschüchterten Kind war in den Monaten in der Oberlinklinik ein fröhliches Kind geworden, das uns alle aufgemuntert hat“, erzählt Dr. med. Gert Pietsch, Chefarzt der Neuroorthopädie in der Oberlinklinik.
Seit 1967 hilf Friedensdorf International Kindern, den unschuldigsten Opfern von Kriegen und Krisen weltweit. Die medizinische Einzelfallhilfe für kranke und verletzte Kinder, denen in der Heimat nicht geholfen werden kann, die aber durch die Behandlung in Europa eine Chance auf Heilung haben, stellt einen Bereich der Arbeit von Friedensdorf International dar. Die Arbeit der anerkannten Hilfsorganisation finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. Rund 500 Kinder aus zehn Nationen werden pro Jahr in Deutschland betreut. Nach erforderlichen Operationen und Reha kehren die Kinder jeweils in das Friedensdorf nach Oberhausen zurück und leben dort gemeinsam. Bewusst wird nicht in Pflegefamilien vermittelt, da die Kinder aus Familien kommen und in diese im Heimatland zurückkehren. Mehr Informationen finden Sie unter www.friedensdorf.de
„Die gute Nachricht von Emilia hat uns alle in der Oberlinklinik berührt. Wir werden gerne auch weiterhin mit dem Friedensdorf International zusammenarbeiten“, so Dr. med. Michael Hücker, Geschäftsführer der Oberlinklinik.
In der Abteilung Neuroorthopädie werden orthopädische Behandlungen für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderungen angeboten. Die einzige Fachabteilung dieser Art im Land Brandenburg hat sich seit 2005 weit über Berlin und Brandenburg einen Namen gemacht. Die jüngste Abteilung der Oberlinklinik ist in das Oberlinhaus mit seiner 139-jährigen Tradition der ganzheitlichen Betreuung und Versorgung von Menschen mit Behinderungen eingebunden.
Veröffentlicht von:
Oberlinklinik
