Akkreditierungsurkunde für das LKA Brandenburg
Das Landeskriminalamt Brandenburg erhält als erstes LKA der neuen Bundesländer die offizielle Akkreditierungsurkunde durch die Staatliche Akkreditierungsstelle (AKS) Hannover.
Während der Veranstaltung betonten Herr Dr. Jürgen Schulz, Leiter der AKS Hannover, und Herr Dieter Büddefeld, Direktor des LKA Brandenburg, die besondere Bedeutung der Akkreditierung für das Kriminalwissenschaftliche Zentrum (KWZ) des LKA Brandenburg und die gesamte Kriminalpolizei des Landes.
Im KWZ werden jedes Jahr ca. 7000 kriminaltechnische Untersuchungen durchgeführt. Dabei entfallen allein auf die DNA-Analyse ca. 50 Prozent. Weitere Schwerpunkte bilden z.B. die Schuhspurenuntersuchung mit ca. 2000 Vorgängen und die chemischen Analysen mit ca. 1000 Vorgängen.
In der Abteilung sind knapp 100 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind 36 als Sachverständige eingesetzt. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen verfügen grundsätzlich über eine Fachhochschul- bzw. Hochschulausbildung in der jeweiligen Fachrichtung. Die Gutachten in der forensischen Biologie und in der forensischen Chemie werden überwiegend durch promovierte Wissenschaftler erstellt.
Im Rahmen der Akkreditierung wird in einem Prozess die wissenschaftliche Kompetenz der Untersuchungsstelle bei der Durchführung und Bewertung bestimmter festgelegter Untersuchungen analysiert und bei positivem Votum entsprechend zertifiziert. Damit wird bestätigt, dass ein Laboratorium über ein bewährtes Qualitätsmanagementsystem verfügt.
Kriminalpolizeiliche Ermittlungsdienststellen, Staatsanwaltschaften und Gerichte müssen davon ausgehen, dass ihnen präzise und verlässliche Ergebnisse als Basis für ihre Urteile zur Verfügung gestellt werden. Eine Laborakkreditierung trägt deshalb dazu bei, das Vertrauen in die vom Kriminalwissenschaftlichen Zentrum gelieferten Untersuchungsergebnisse zu festigen.
Eine solche Akkreditierung wurde im Juni des Jahres 2009 durch das Kriminalwissenschaftliche Zentrum bei der AKS beantragt und im September dieses Jahres durch vier externe und unabhängige Gutachter durchgeführt.
Die Erstakkreditierung erfolgte stellvertretend in den Pilotfachbereichen Formspuren, Handschriften, Haar- und Bodenuntersuchungen sowie Infrarotspektroskopie.
Schwerpunktmäßig wurden in den Bereichen u.a. überprüft:
- die vorhandene Qualitätsmanagment-Dokumentation,
- Mitarbeiterqualifikationen,
- Lenkung von Daten und Aufzeichnungen,
- Handhabung von Untersuchungsmaterial,
- räumliche Umgebungsbedingungen,
- Beschaffung und Überwachung von Geräten,
- Validierung eingesetzter Untersuchungsverfahren und Teilnahme an Ringversuchen.
Durch die Akkreditierung weist das jeweilige Laboratorium nach, dass es die vorgegebenen Anforderungen in allen Bereichen erfüllt hat und auch weiterhin erfüllt.
Akkreditierte Laboratorien werden regelmäßig überprüft, um sicher zu stellen, dass sie die hohen Maßstäbe der technischen Kompetenz aufrecht erhalten. Die jetzige Akkreditierung ist zunächst bis zum November 2014 gültig, in diesem Zeitraum erfolgen zudem drei weitere Überprüfungen durch die Akkreditierungsstelle, erstmals im September 2010.
Nachdem die Kriminaltechnischen Institute des LKA Berlin und des BKA bereits in den Jahren 2004/2005 ihre Akkreditierung erhielten, folgten die kriminaltechnischen Untersuchungsstellen der LKÄ Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Saarland.
Nunmehr hat sich auch die Kriminaltechnik des LKA Brandenburg als erstes LKA in den neuen Bundesländern in einzelnen Bereichen akkreditieren lassen und mit der heutigen Übergabe der Akkreditierungs-Urkunde wird eine entsprechende national und international anerkannte Kompetenz auf der Basis weltweit vergleichbarer Standards bestätigt.
Veröffentlicht von:
Internetwache Brandenburg
