Universität Potsdam ehrt Bildhauer und Maler Wieland Förster
Dem Bildhauer und Maler Wieland Förster wird am 28. Januar 2010 an der Universität Potsdam die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät verliehen. Der international renommierte Künstler, der am 12. Februar 2010 seinen 80. Geburtstag feiert, wird insbesondere für sein dem leidenden Menschen gewidmetes Werk, aber auch für sein Engagement als Hochschullehrer und DDR-Zeitzeuge ausgezeichnet.
Das Werk des Bildhauers entstehe aus einem "Kunstbegriff, der ganz vom Humanismus des leidenden Menschen geprägt ist", heißt es in der Begründung für die Verleihung. In seinen Arbeiten gehe es stets "um den Körper im Schmerz, um Versehrtheit und die Wunden der Seele, aber auch um Lust und Leidenschaft, mit einem Wort, um den ganzen existenziellen Kreis zwischen Leben und Tod". Man wolle mit der Vergabe der Ehrendoktorwürde an Wieland Förster die "außerordentliche Bedeutung und Wirkung seines gestalterischen Werkes" und seinen "tiefen Humanismus" würdigen, der in seiner Arbeit zum Ausdruck komme. Förster, gegen den zunächst aus ideologischen Gründen zwischen 1968 und 1972 ein Ausstellungsverbot verhängt war, erfuhr Ende der 1970er Jahre aufgrund der Unterstützung von Franz Fühmann und Konrad Wolf allgemeine Anerkennung, wie sie in zahlreichen Preisen wie dem Kunstpreis und Nationalpreis der DDR zum Ausdruck kam. Zwischen 1979 und 1990 war er Vizepräsident der Akademie der Künste der DDR und dort für die Ausbildung von Meisterschülern verantwortlich. Im Jahr 1996 gründete er die Sächsische Akademie der Künste, 2000 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2009 den Kunstpreis des Landes Brandenburg.
Die Arbeiten Wieland Försters, der in Wensickendorf bei Oranienburg lebt, sind nicht zuletzt eng mit seiner brandenburgischen Wahlheimat verbunden und wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Erinnerungskultur der Landeshauptstadt. So gedenkt seine Skulptur "Das Opfer" (1994) im Innenhof des Potsdamer Stasi-Gefängnisses des dort geschehenen Unrechts, während die 1999 an der Glienicker Brücke aufgestellte Figur "Nike89" an die friedliche Zeitenwende von 1989 erinnert. Auch in Frankfurt (Oder) und Berlin finden sich zahlreiche Arbeiten Försters.
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Universität Potsdam
