Turbine Potsdam startet "Unternehmen Titelverteidigung"
17.09.2009 - Ziemlich genau viereinhalb Monate nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2009 am 7. Juni im Potsdamer „Karl-Liebknecht-Stadion“ und nur zehn Tage nach dem Gewinn der Europameisterschaft durch die deutsche Nationalmannschaft startet für das Team von Trainer Bernd Schröder am kommenden Sonntag das Unternehmen Titelverteidigung. Dann absolvieren die Potsdamerinnen gegen den Aufsteiger 1. FC Saarbrücken ab 14 Uhr im Stadion „Am Kieselhumes“ ihr erstes Bundesliga-Auswärtsspiel der Saison 2009/10.
Anspannung und positive Nervosität sind bei den „Turbinen“ in den letzten Tagen merklich angestiegen. Nach der langen und intensiven Saisonvorbereitung („wir haben noch nie eine solch umfangreiche Vorbereitungsphase absolviert“, erklärt Cheftrainer Bernd Schröder) sind die Spielerinnen froh, „wenn es jetzt endlich losgeht“, erklärt Neuzugang Josephine Henning. Sie trifft ebenso wie Nadine Keßler, die ebenfalls vor Saisonbeginn nach Potsdam wechselte, mit dem 1. FC Saarbrücken auf ihren ehemaligen Verein. Während letztere in den Jahren 2004 bis 2009 für den saarländischen Bundesligisten kickte, schnürte Josephine Henning dort ihre Töppen in den Jahren 2005 bis 2009. „Es ist schon etwas besonderes, gegen den alten Verein zu spielen, da sind noch viele em otionale Gefühle im Spiel“, beschreibt Henning ihre Gedanken vor der Bundesliga-Auftaktpartie.
Ganz andere Gedanken umtreiben währenddessen Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder: „Wir wissen vor dem wichtigen Spiel am Sonntag nicht wirklich, wo wir stehen“, erklärt der 67-Jährige.
„Immerhin wird die Partie gegen den 1. FC Saarbrücken erst das zweite Spiel der Mannschaft in der Besetzung sein, wie wir sie uns vorstellen“, ist der Potsdamer Coach über den Verlauf der Saisonvorbereitung nicht gerade glücklich: „Unser Problem ist, dass uns mit den sechs Nationalspielerinnen für uns sehr wichtige Spielerinnen über einen langen Zeitraum gefehlt haben. Die Mannschaft hatte noch nicht die Möglichkeit, sich miteinander einzuspielen, das wird noch einige Zeit dauern“, erklärt Schröder.
Die Marschroute für die Mannschaft des 1. FFC Turbine Potsdam ist indes klar. „Natürlich gehen wir als Favorit in das Spiel, es wäre Quatsch, das abzustreiten“, so Schröder, der zugleich klar macht, dass „wir das Spiel und den Gegner sehr, sehr ernst nehmen und mit viel Respekt in die Begegnung gehen. Schließlich ist das erste Spiel immer das Schwierigste.“ Das Team aus Saarbrücken sei für ihn schwer einzuschätzen, analysiert der Meister-Trainer, „das ist ja eine fast komplett neue Mannschaft“. Eines haben die Saarbrückerinnen den „Turbinen“ jedoch voraus: „Die haben mit dem Pokalspiel am vergangenen Wochenende immerhin schon ein offizielles Pflichtspiel absolviert.“ Zudem werden sich die Aufsteigerinnen gegen den amtierenden Deutschen Meister „ganz besonders gut verkaufen wollen, zumal in unseren Reihen zwei ihrer ehemaligen Spielerinnen stehen“, so Schröder, der darauf hofft, „dass wir schnell ins Spiel finden“.
Mit Bianca Schmidt und Nadine Keßler sind zwei Spielerinnen des Schröder-Teams noch angeschlagen, „sie werden aber wohl spielen können“. Zudem fehlt Nationalspielerin Babett Peter „noch etwas die Frische“, schließlich habe sie alle Spiele der Europameisterschaft durchgespielt, „das ist ganz normal und der hohen Belastung geschuldet“. Nicht einsatzfähig für das Spiel ist Mittelfeldspielerin Marie-Louise Bagehorn, die an einer Oberschenkelverletzung laboriert.
Generell steht Bernd Schröder in der beginnenden Saison vor einem echten Luxus-Problem hinsichtlich der Besetzung seiner ersten Elf: „Ich habe die Startelf natürlich im Kopf. Wir haben jedoch viele gute Spielerinnen. Bei den Testspielen in den vergangenen Wochen hat sich bereits abgezeichnet, dass wir viele gute Alternativen für die erste Elf haben. Der Konkurrenzkampf war noch nie so groß.“ Um den Spielerinnen möglichst viele Einsatzmöglichkeiten zu geben, „streben wir ein Rotationssystem an. Das heißt, dass die Spielerinnen in der zweiten Reihe auch Einsätze in unserer 2. Mannschaft erhalten werden“, erklärt Schröder. Welche seiner Spielerinnen das zunächst betrifft, darüber wollte sich der Coach allerdings noch nicht auslassen. Die neue Saison verspricht also in vielen Facetten spannend zu werden.
Dem 1. FC Saarbrücken gelang nach dem Herzschlagfinale der Bundesligasaison 2007/08 gegen Abstiegskontrahent HSV am letzten Spieltag (Saarbrücken stieg schließlich nach dem 1:1 in diesem Spiel mit zwei weniger erzielten Toren bei gleicher Punktanzahl ab) und dem anschließenden Abstieg in die 2. Bundesliga/Süd der direkte Wiederaufstieg in die 1. Liga zur Saison 2009/10. Zahlreiche Leistungsträgerinnen haben die Mannschaft vor der Saison 2009/10 jedoch verlassen. Mit Nadine Keßler und Josephine Henning gehören zwei Spielerinnen der letztjährigen Saarbrücker Mannschaft jetzt zum Team des 1. FFC Turbine Potsdam.
Veröffentlicht von:
1.FFC Turbine Potsdam
