Südliche Kolonnaden der Glienicker Brücke fertig saniert
Oberbürgermeister Jann Jakobs hat heute zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die fertig sanierte südliche Kolonnade der Glienicker Brücke der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die durch ihr Ortskuratorium Potsdam und ihre Vorsitzende Heidi Gerber vertreten war, stellte in diesem Jahr dank zahlreicher zweckgebundener Spenden mehr als 50.000 Euro für die Restaurierung zur Verfügung. Den Rest der Gesamtkosten von etwa 330.000 Euro übernahm die Landeshauptstadt Potsdam.
„Ich freue mich, dass die Kolonnaden so pünktlich vor den Feiern zur friedlichen Revolution am 9. und 10. November fertig geworden sind“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Man sieht, dass etwas Schönes wiedererstanden ist. Nun wird es unsere Aufgabe sein, auch den nördlichen Teil der Kolonnaden zu restaurieren.“
Die Konstruktion der Kolonnaden der Glienicker Brücke ist stark gefährdet. Die inneren Stahlverbindungen der aus Wünschelburger Sandstein bestehenden Säulengänge rosteten. Die damit verbundene Volumenzunahme gefährdete die Säulen und Gesimse der die Brücke seitlich begrenzenden Kolonnaden, deren nördlicher Teil noch restauriert werden muss.
Die Potsdamer Brücke entstand im 17. Jahrhundert als schmaler Holzübergang, der nach und nach durch zwei weitere Übergänge ersetzt wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts baute man die „plumpe Eisenkonstruktion“, über die die Fachwelt spöttelte. Dem Spaziergänger und Radfahrer jedoch gefiel die Stahlträgerkonstruktion, die rasch zum beliebten Ausflugsziel wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut, diente die Glienicker Brücke als Grenzübergang zwischen Ost und West.
Von 1953 bis zum Mauerfall im November 1989 war die Grenze nur mit Sondergenehmigung zu passieren. Im Kalten Krieg erlangte sie zwiespältigen Ruhm als Austauschpunkt für Agenten. Seit 1990 gehört das Ensemble zum Weltkulturerbe Potsdam.
Seit 1985 hat die in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz aus Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, in ganz Deutschland über eine halbe Milliarde Euro für über 4.500 bedrohte Baudenkmale zur Verfügung stellen können. In Potsdam förderte die Stiftung über 50 Objekte – teils einmalig, teils über mehrere Jahre hinweg. Ihre Arbeit wird unterstützt durch ein ehrenamtliches Ortskuratorium unter der Leitung von Barbara Funk-Ott.
Potsdam, 06.11.2014Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
