Stadt sucht Sponsoren für den Potsdamer Stadtkanal

10.09.2009 - Ende Januar 2010 soll im Stadtkanal von der Mündung in die Havel bis zur Baugrube der Kellertorbrücke wieder Havelwasser fließen. In der kommenden Sommersaison können Paddler den ersten Abschnitt des Stadtkanals ständig vom Wasser aus erleben.

Die Arbeiten in diesem zweiten Kanalabschnitt sind wesentlich komplizierter und aufwändiger als in den Kanalabschnitten in der Yorckstraße. Auf dem nur 55m kurzen Abschnitt zwischen Kellertorbrücke und der Stadtmauer gibt es drei verschiedene Konstruktionsarten der Kanalmauern und mehrfach erneuerte Gründungen. Da der Stadtkanal und auch die unmittelbare Umgebung am Havelufer als kulturhistorisch besonders wertvolle Bodendenkmale geschützt sind, sind Mitarbeiter einer archäologischen Fachfirma vor Ort.

Die 250 Jahre alte Gründung kann ihre Funktion weiter erfüllen, wenn sie durch neue Kiefernpfähle verstärkt wird. Dies ist wichtig, weil das Denkmal unbedingt erhalten werden soll. Auch außerhalb des Kanals gibt es interessante Funde. Auf der Nordseite des Kanals entdeckten die Archäologen ein Pflaster aus kleinen Feldsteinen. Hier wurden im 19. Jahrhundert die Kähne u.a. mit Getreide entladen. Hinter der Kanalwand sind im Boden Spuren der bronzezeitlichen und slawischen Siedlungen am Havelufer erhalten. Das Fundament des um 1788 erbauten Kellertores und der Stadtmauer zeigen ebenfalls interessante bautechnische Details.

Die Finanzierung des Brückenneubaus, die der Verein mit Spendenmitteln und Sponsoren absichern möchte, ist noch nicht gesichert. Der Förderverein und die Stadt suchen dringend Sponsoren für den Bau der Brücke.

Am Tag des offenen Denkmals präsentiert die Landeshauptstadt Potsdam gemeinsam mit dem Sanierungsträger und dem Förderverein die Baustelle an der Heiliggeiststraße von 10-17 Uhr. Führungen finden um 11 Uhr und um 14 Uhr statt. Havelfischer bieten Fischspezialitäten und Getränke an. Die Baustelle wird - als einziges offenes Denkmal - mit dem Boot erreichbar sein.