Stadt legt Beschwerde ein
Landeshauptstadt Potsdam
Zur Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Potsdam, die Quarantäne für eine Schülerin vorzeitig zu beenden, hat sich die Landeshauptstadt zur sofortigen Beschwerde entschieden. „Die vom Gesundheitsamt ausgesprochene Quarantäne dient dem Bevölkerungsschutz. Wir halten uns an die Regeln des Landes und die Aussagen des Robert-Koch-Institutes, um Infektionsketten zu verfolgen und anschließend bei den betroffenen Personen eine Quarantäne auszusprechen. Damit wollen wir Infektionsketten unterbrechen und die erneute Ausbreitung des Virus‘ verhindern. Es ist eben wichtig, nicht nur Face-to-Face-Kontakte über eine Zeit von 15 Minuten zu bedenken, weil die wissenschaftlichen Erkenntnisse über das Virus und die Verbreitung sich in den vergangenen Wochen verändert haben und stellen sich deutlich besser dar als noch im März oder April. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse verweisen auf die Aerosole in der Luft“, sagt Brigitte Meier, Beigeordnete für Gesundheit. „Wir haben uns entschieden, sofort Beschwerde einzulegen. Wir haben nicht willkürlich eine ganze Schule geschlossen, sondern differenziert Kontaktpersonen ermittelt, testen lassen und entsprechend den Kriterien in Quarantäne gesetzt. Es ist bedauerlich, dass immer wieder Bürgerinnen und Bürger die Notwendigkeit einer Quarantäne nicht anerkennen und aus nicht nachvollziehbaren Gründen dagegen vorgehen. Die Bundesrepublik wurde weltweit gelobt für das bedächtige Vorgehen und das sollte Anlass sein, an diesem Kurs festzuhalten“, so Meier weiter. In der vergangenen Woche hat das Gesundheitsamt nochmals mit dem RKI Rücksprache gehalten, ob die Quarantäne verkürzt werden könnte – das RKI hat davon abgeraten.
Entsprechend er PM 471 vom 10. August und der PM 477 vom 12. August wurden nach dem positiven Befund des Coronatestes eines Hortbetreuers 68 Schülerinnen und Schüler verschiedenster Klassenstufen getestet und in Quarantäne versetzt. Die Quarantäne endet am 20. August. Hintergrund der Quarantäne war, dass der Horterzieher an den beiden Tagen vor dem positiven Coronatest im Hort Kinder betreut hat und deren Ansprechpartner war, die Ferienkinder in Empfang genommen sowie Entdecker-Touren mit Erstklässlern durchgeführt und an einem Tag die Essenausgabe durchgeführt hat. Da die Kontakte mit den Kindern über zwei Tage auch in geschlossenen Räumen erfolgte und weil die Tröpchenkerne, die das Virus transportieren können, viel länger als nur 15 Minuten im Raum verbleiben können wurden die Kinder des Hortes als Kontaktpersonen 1. Grades eingestuft und in Quarantäne gesetzt.
Potsdam, 19.08.2020
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Landeshauptstadt Potsdam
